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Barrierefreies Wohnen: Rollstuhlfahrerin in einer behindertengerechten Küche
kom.fort e.V.

Barrierefreies Wohnen: Unabhängige Beratung von Profis

Sparkasse Bremen und der Verein kom.fort bieten Hausbesuche an

Es muss nicht immer das Alter sein. Auch durch einen Unfall oder eine Krankheit sind Menschen plötzlich gezwungen, ihre Wohnung oder ihr Haus umzugestalten. Doch ist durch einen Umbau einer Immobilie barrierefreies Wohnen überhaupt immer möglich?

Susanne Beck von der Sparkasse Immobilien Bremen GmbH berät dazu, was notwendig ist, damit ihre Klientin oder ihr Klient barrierefrei wohnen kann. Und auch die Finanzierungsmöglichkeiten stehen dabei im Fokus. Hier wird dann ggf. auch an die Spezialisten für die Finanzierungsberatung weitervermittelt. Wenn es um Details zum Umbau selbst geht, dann kommt der Verein kom.fort ins Spiel.


Barrierefreies Wohnen: Frau im Rollstuhl in der Küche
Menschen mit einer Gehbehinderung benötigen eine umfassende Beratung, damit barrierefreies Wohnen möglich ist. Freepik.com/Prostooleh

Bei einem Vor-Ort-Termin in der Immobilie macht sich Susanne Beck auf die Suche nach den Schwachstellen – die Bereiche, die das Leben für Seniorinnen und Senioren sowie für Menschen mit Handicap erschweren. „Das beste Beispiel ist oftmals schon der nicht barrierefreie Hauseingang, der sich mit einem Rollator oder Rollstuhl schlecht überwinden lässt. Oder auch der Radius im Flur, der für Gehhilfen nicht ausreicht und insbesondere die Beschaffenheit des Bades“, berichtet sie.

Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Betroffenen

Barrierefreies Wohnen: Susanne Beck von Sparkasse Immobilien Bremen
Susanne Beck von der Sparkasse Immobilien Bremen berät Kundinnen und Kunden zum Thema barrierefreies Wohnen. Sparkasse Bremen

Nach der Besichtigung folgen die Telefonate mit den Personen, die ihre Wohnsituation verändern müssen oder auch schon frühzeitig seniorengerecht umgestalten wollen. „Den Gesprächen entnehme ich, ob überhaupt eine Bereitschaft vorhanden ist, eine Veränderung anzunehmen. Da geht es um Fingerspitzengefühl“, erklärt sie. Dabei sind Fragen zu klären wie: Ist ein Umbau überhaupt möglich und sinnvoll? Sind die notwendigen finanziellen Mittel für barrierefreies Wohnen vorhanden? „Ich merke bei meinen Gesprächen ganz oft: Menschen im Rentenalter stellen plötzlich fest, dass ihr Einkommen nicht ausreicht, um die Umbaumaßnahmen oder die Instandhaltung der Immobilie zu bezahlen.“ Barrierefreiheit ist also auch eine Frage des Geldes.

So tragen sich die Eigentümerinnen und Eigentümer auch häufig mit der Entscheidung, ihre Immobilie zu verkaufen. Daher steht Susanne Beck im direkten Kontakt mit den sogenannten Stadtteilmaklern. „Die kennen ihren Stadtteil sehr gut und können in ihrem Erstgespräch oft auch schon sagen, wie sich die Immobilie am Markt veräußern lässt. Auch bei der Suche nach passenden Wohnalternativen können wir unterstützen.“ Die Sparkasse Immobilien pflegt zudem gute Kontakte zum betreuten Wohnen. „Egal, ob bei der Bremer Heimstiftung oder bei den Convivo Wohnparks – da sind wir dann auch behilflich.“

Unabhängige Beratung mit und bei kom.fort e.V.

Barrierefreies Wohnen: Meike Austermann-Frenz vom Verein kom.fort
Meike Austermann-Frenz, Leiterin der Beratungsstelle kom.fort e.V. kom.fort e.V.

Geht es allerdings um die detaillierte Ausarbeitung eines Umbaus der vorhandenen Immobilie, verweist Susanne Beck auf kom.fort e.V., einen gemeinnützigen Verein zur Beratung für barrierefreies Bauen und Wohnen. Dieser bietet als unabhängiger Verein Wohnberatung für Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt an.

Für 50 Euro gibt es beispielsweise einen Wohnungs- oder Hausbesuch. „Oft treten die Menschen mit einem konkreten Problem an uns heran“, berichtet Meike Austermann-Frenz, Leiterin der Beratungsstelle, die von der Architektenkammer, der Senatorin für Soziales und der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnungsbau unterstützt wird. „Wir schauen uns die Problembereiche vor Ort an und überlegen gemeinsam mit den dort Lebenden, welche Lösungen es gibt.“

Barrierefreies Wohnen: Ausstellungsraum bei der Beratungsstelle kom.fort
Bei kom.fort gibt es eine große Ausstellungsfläche mit Hilfsmitteln für barrierefreies Wohnen. kom.fort e.V.

Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Wohnungs- und Hauscheck zu vereinbaren, bei dem detaillierte und umfangreiche Umbaumaßnahmen besprochen werden können. Die entsprechenden Handwerksfirmen suchen sich die Ratsuchenden in Eigenregie. kom.fort kann jedoch bei Bedarf Betriebe nennen. „Als gemeinnütziger Verein sind wir neutral und unabhängig“, betont Austermann-Frenz.

Die Beratungsstelle verfügt über eine Wohnagentur. „Weil wir vor einigen Jahren vom Bauressort direkt den Auftrag bekommen haben, Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bei der Wohnungssuche zu unterstützen“, erklärt die Baufachfrau. Allerdings könne der Verein ausschließlich auf das zurückgreifen, was ihm angeboten wird. „Das sind in der Regel Immobilien von Unternehmen, die gemeinnützig agieren – wie zum Beispiel Gewoba und Brebau. Die melden uns freiwerdende rollstuhlgerechte oder barrierefreie Wohnungen, für die der Markt allerdings sehr begrenzt ist.“

Große Ausstellung im Haus

Barrierefreies Wohnen: Treppenlift im Ausstellungsraum von kom.fort e.V.
Im Showroom bei kom.fort können Betroffene einen Treppenlift ausprobieren. kom.fort e.V.

In den 200 Quadratmeter großen Räumlichkeiten von kom.fort in Walle befindet sich ein großer Showroom, in dem sich Betroffene über Hilfsmittel wie auch über die vielfältigen Möglichkeiten zum barrierefreien Wohnen informieren können. „Wir stellen alle Wohnbereiche dar“, so Austermann-Frenz. „Angefangen von einer behindertengerechten Küche über die Möglichkeit, mit einem Treppenlift zu fahren, bis zum barrierefreien Bad, Hilfsmitteln für den Alltag, Hebebühnen und Pflegebett.“ Zudem sind Produkte aus den Bereichen Smart Home und altersgerechte Assistenzsysteme ausgestellt.

Welche Maßnahmen für barrierefreies Wohnen gibt es?

  • Stolperfallen beseitigen
  • Türschwellen entfernen
  • Mehr Raum für Bewegung in Küche, Bad und Flur schaffen
  • Badewanne gegen eine bodengleiche Dusche austauschen
  • Haltegriffe und Handläufe installieren
  • Möbel anpassen
  • Fenstergriffe, Thermostate und Lichtschalter versetzen
  • Rampen für Rollstühle und Rollatoren
  • Türen verbreitern
  • Assistenzsysteme installieren
  • Bedienungshilfen aus dem Bereich Smart Home

Susanne Beck von der Sparkasse Immobilien Bremen ist unter der Nummer 0421/179-1077 sowie per E-Mail an susanne.beck@sparkasse-bremen.de erreichbar.

Der Verein kom.fort – Beratung für barrierefreies Bauen und Wohnen hat seinen Sitz in der Landwehrstraße 44 in Bremen-Walle. Informationen gibt es online unter www.kom-fort.de. Vorträge und Veranstaltungstermine gibt es ebenfalls auf der Website. Ein Besuch des Ausstellungraums ist innerhalb der Öffnungszeiten möglich. Um Anmeldung wird gebeten.

Themenwelt Küche
Barrierefreies Bad mit flacher Dusche

Wer möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen möchte, braucht vor allem ein barrierefreies Badezimmer. Der wichtigste Schritt: Die alte Badewanne wird zur seniorengerechten, flachen Dusche.

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Autorenbild Linda Bussmann

Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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