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Junger Mann trägt Umzugskarton in neue Wohnung
Freepik.com/Senivpetro

WaBeQ in Gröpelingen bietet mehr als nur Wohnraum

Miteinander wohnen und leben

Auf dem ehemaligen Garagenhof in der Seewenjestraße 79-83 in Gröpelingen sind drei moderne Mehrfamilienhäuser mit 74 Wohnungen entstanden und im Juni bezogen worden. Drei Jahre dauerten die Baumaßnahmen vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung. „Die erste Idee zu diesem Projekt entstand allerdings schon vor fünf bis sieben Jahren“, berichtet Ernst Schütte, Geschäftsführer der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (kurz: WaBeQ). Dabei handelt es sich nicht nur um das einfache Schaffen von neuem Wohnraum, sondern vielmehr um ein Wohnprojekt, das wohnungs-, sozial- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen verbindet.


Planansicht des Bauprojekts
Viele Grünflächen prägen das Bild der Wohnanlage in der Seewenjestraße. Sieber Architekten BDA

Wohnen in Vielfalt

Familien und Alleinstehende, Jung und Alt, Besserverdienende und Menschen mit einem kleinerem Budget stehen in Gröpelingen auf diese Weise Ein- bis Vierzimmerwohnungen zur Auswahl. „Wohnen in Vielfalt“ schafft damit bezahlbaren Wohnraum in unterschiedlichen Größen für vielfältige Bedürfnisse. Ob in Ausbildung, fest im Job oder arbeitssuchend, ob allein oder mit der Familie – die Mietpreise machen es Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen möglich, hier zu leben. „Für Menschen mitten im Berufsleben, die gerne in einer schönen neuen Wohnanlage leben möchten, ist unsere Anlage genauso attraktiv wie für Menschen mit kleinem Geldbeutel. Das macht das Zusammenleben bunter“, sagt Ernst Schütte.

Ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher sozialer, ethnischer oder religiöser Herkunft ist das Ziel der WaBeQ mit dem Projekt „Wohnen in Vielfalt“. Durch den Quadratmeterpreis von 6,80 € für 21 Wohnungen und 11 € bei den restlichen 53 Wohnungen ist dies durchaus möglich.

Auf das Miteinander kommt es an

Viele Menschen vor der neuen Wohnanlage in Gröpelingen
Es herrschte ein buntes Treiben bei der Einweihungsfeier im Juni. Eine gute Gelegenheit, um die neuen Nachbarn kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. WABEQ

In der Seewenjestraße soll nicht nur unter einem Dach nebeneinander, sondern miteinander gelebt werden. Vielleicht benötigt die ältere Nachbarin Unterstützung beim Einkaufen oder die Familie nebenan Hilfe bei der Betreuung des Kleinkindes? „Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich gegenseitig unter die Arme greifen“, sagt Ernst Schütte. Um dies zu fördern, entsteht demnächst eine neue Fläche für einen Bewohnertreff.

Und auch die Lebenshilfe hat ein komplettes Haus für die Betreuung von Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen gemietet. Zudem wird QUIRL Kinderhäuser e.V. eine im zweiten Bauabschnitt geplante achtzügige Kindertagesstätte betreiben. Menschen mit neuer beruflicher Perspektive bekommen hier einen Rahmen, um sich zu entfalten und sich wieder in die Gesellschaft einzubringen – jede und jeder auf die eigene Art und nach individuellen Möglichkeiten.

Kein Job? Wir helfen!

„Wir verbinden berufliche Bildung mit sozialer Teilhabe und Integration sowie dem Angebot von bezahlbarem Wohnraum“, erklärt Ernst Schütte die Unternehmensausrichtung. „Denn nur, wer über vernünftigen Wohnraum verfügt, findet auch einen Arbeitsplatz“, glaubt der Experte. Eine Wohnung ist ihm zufolge Voraussetzung dafür, einen festen Job zu finden. Aber nicht nur das.

In diesem sozialen Wohnprojekt sind sogar Sozialarbeiter und Jobcoaches direkt vor Ort. Sie sind nah an den Menschen, kommen mit ihnen ins Gespräch über Wünsche und Probleme auf dem Arbeitsmarkt und helfen bei Fragen weiter. Wer nicht genau weiß, was er oder sie machen will, oder keine abgeschlossene Schulbildung hat, kann sich ausprobieren und die eigenen Stärken herausfinden. Denn noch ist nicht alles fertig in dieser Wohnanlage, und helfende Hände sind immer gefragt. Vom Holz-, über Garten- bis zum Landschaftsbau können Menschen sich bei der Gestaltung der Außen- und Gemeinschaftsbereiche einbringen und in verschiedene Berufsfelder reinschnuppern.

Die Bundesbauministerin und der Bremer Bürgermeister bei dem Rundgang durch das Wohnprojekt
Die Bundesbauministerin Clara Geywitz im Gespräch mit dem Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte auf der Einweihungsfeier. WABEQ

Identifikation mit dem Stadtteil

„Wir wollen, dass Gröpelingen sich gut weiterentwickelt“, betont Ernst Schütte. Durch den hohen Anteil an Langzeitarbeitslosen, Zugewanderten und Menschen mit Migrationshintergrund übernimmt der Bremer Stadtteil mehr gesellschaftliche Integrationsleistungen als die meisten anderen und braucht deshalb auch mehr Unterstützung und finanzielle Mittel. „Dem Trend des Wegzugs bei gesellschaftlichem Aufstieg wollen wir entgegenwirken“, erklärt Ernst Schütte. Gröpelingen soll bunt bleiben und das Wohnangebot muss wachsen und attraktiver werden. Um dies zu erreichen, ist Identifikation mit dem Stadtteil notwendig. Mit bezahlbarem Wohnraum für Jung und Alt, Familien und Alleinstehende, einer entspannten Atmosphäre und dem Aufbau einer Gemeinschaft will die WaBeQ diesem Ziel näherkommen. Ein erster Schritt ist somit getan. Nun wird der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen.

Autorin: Daniela Conrady

Mehr Informationen gibt es auf der Website der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft.

Von adn_admin

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