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FACTS & FOTOS - Digital Productions/DRK

Mit dem aktivierenden Hausbesuch in Bewegung bleiben

Bewegung ist Lebensfreude – Angebot des DRK Bremen 

Nur wer sich bewegt, bleibt fit. Leider neigen besonders Menschen im hohen Alter oft dazu, viel zu sitzen und wenig aktiv zu sein. Doch wer den Spaß an der Bewegung wieder entdeckt, verbessert sein Körpergefühl, erfährt mehr Vitalität und empfindet mehr Lebensfreude. Kontinuierliche Bewegung verleiht Sicherheit und verringert damit die Sturzgefahr. Und vor allem verbessert sie die Mobilität inner- und außerhalb der Wohnung. Genau hier setzt das Angebot „Der aktivierende Hausbesuch“ vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Bremen an.

Bewegungsübungen und Gespräche in den eigenen vier Wänden

Active Coach Monika Nitsche zeigt einen Teil der Fitnessger
Die „ActiveCoaches“ wie Monika Nitsche bringen verschiedene Fitnessgeräte mit zum aktivierenden Hausbesuch. FACTS & FOTOS - Digital Productions/DRK

Ein bis zwei Mal pro Woche kommt dabei ein sogenannter „ActiveCoach“ auf Wunsch zu Interessierten nach Hause. Dann wird „geturnt“ – zusammen und immer abgestimmt auf die Situation und Möglichkeiten der Kundin oder des Kunden. Spaß soll es machen, denn nur so schaffen es die „ActiveCoaches“, ihre Kundschaft überhaupt in Bewegung zu bringen. „Die Übungen sind einfach und individuell auf die jeweilige Person abgestimmt“, erklärt Mirko Westermann, Koordinator und Ansprechpartner für den aktivierenden Hausbesuch beim DRK-Kreisverband Bremen e. V. Die Kombination aus Bewegungsübungen sowie Gesprächsangeboten richte sich an Menschen, die keine Sportangebote außer Haus mehr in Anspruch nehmen können. Gründe dafür seien beispielsweise körperliche Beeinträchtigungen oder psychische Belastungen. „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind hochaltrige Menschen.“

Auf die Chemie kommt es an

„Die Übungen werden meist gemeinsam durchgeführt. Darum ist die passende Chemie auch so wichtig“, erklärt Mirko Westermann. „Können beide Parteien nichts miteinander anfangen, kommt schließlich keine Freude bei der Bewegung auf. Dann funktioniert das Konzept nicht.“ Deshalb sei die Ansprechperson für den aktivierenden Hausbesuch auch beim ersten Treffen immer mit von der Partie, wenn es um das persönliche Kennenlernen gehe. „Ob 18 oder 80 Jahre alt – das Alter des ‚ActiveCoaches‘ spielt dabei keine Rolle“, betont der Koordinator. „Zwischen Jung und Alt können genauso gute Verbindungen entstehen wie zwischen Gleichaltrigen.“

Active Coach Monika Nitsche freut sich - Seniorin Dorothea
„ActiveCoach“ Monika Nitsche vom DRK Bremen trainiert mit Seniorin Dorothea Hauer. FACTS & FOTOS - Digital Productions/DRK

Die weiteren Hausbesuche unternimmt der „ActiveCoach“ allein. Eine halbe Stunde steht dann im Zeichen der Bewegungsübungen. Eine weitere halbe Stunde ist für Gespräche reserviert. Geplaudert wird dabei über aktuelle Ereignisse, Familiengeschichten oder Anekdoten aus der Vergangenheit. Manchmal finden sich bei diesen Treffen sogar Menschen wieder. „Schmunzeln musste ich bei der ersten Begegnung einer Kundin und des weiblichen ‚ActiveCoaches‘“, erzählt Mirko Westermann. „Im Laufe des Gesprächs fanden sie heraus, dass sie nicht nur im gleichen Stadtteil geboren wurden, sondern dort auch auf dieselbe Schule gingen und tatsächlich sogar im Klassenzimmer nebeneinander saßen.“

DRK Bremen als Vorreiter

Seit neun Jahren besteht das Angebot des Deutschen Roten Kreuzes in der Hansestadt. „Bremen war damit der zweite Standort, der die Idee des aktivierenden Hausbesuches umgesetzt hat“, sagt Mirko Westermann. Nur Tübingen war schneller, denn dort wurde das Konzept ins Leben gerufen. Wer sich selbst daran beteiligen und sich engagieren möchte, ist herzlich willkommen.

Vom 3. bis 6. August 2023 gibt es beispielsweise eine Gelegenheit zum Einstieg. Personen mit Interesse an der Tätigkeit als „ActiveCoach“ können sich an diesem verlängerten Wochenende beim DRK Bremen dazu ausbilden lassen. In 32 Unterrichtsstunden erfahren die neuen Übungsleiter und -leiterinnen viel über die Anatomie des Menschen sowie die Methodik eines aktivierenden Hausbesuches. Außerdem erhalten sie praktische Tipps zum Umgang mit den besuchten Personen. Voraussetzungen muss man nicht viele mitbringen. „Wichtig sind die Freude am Umgang mit älteren Menschen und der Spaß an Bewegung“, so Mirko Westermann. 16,50 Euro pro Stunde beträgt die Übungsleiterpauschale für diese Tätigkeit.

Näheres dazu gibt es auf einem Flyer des Deutschen Roten Kreuzes Bremen (PDF).

Von Daniela Conrady

Ich arbeite seit über 20 Jahren als freie Journalistin und liebe es, Menschen kennenzulernen und ihre Geschichten zu erzählen. Ich bin Mutter von vier Kindern und in meiner Freizeit am liebsten mit der Familie an der Nordsee unterwegs. Außerdem koche ich leidenschaftlich gerne.

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