Treff im Liegnitzquartier 43
Kinder im Mittelpunkt
Bunt, lebhaft, aber vor allem sicher für die Kinder – so soll das Liegnitzquartier in Gröpelingen sein. Damit Kinder und Familien einen Anlaufpunkt haben, gibt es den Nachbarschaftstreff in der Liegnitzstraße 43. Hier begegnen sich Menschen aus dem Quartier, um neue Kontakte zu knüpfen, um sich bei einem Kaffee auszutauschen und um die Kinder gemeinsam spielen zu lassen. Kurz: ein lebendiger Ort, an dem man sich unbeschwert und gerne aufhält.
Darüber hinaus hält der Treff verschiedene Angebote wie das Nachbarschaftscafé, die Sozialberatung und den Deutschkurs für die Bewohnerinnen und Bewohner bereit. „Manche wie die Frauengruppe oder das Nähcafé sind allerdings erst noch im Aufbau“, sagt Christiane Gartner, Geschäftsführerin von Kultur vor Ort e.V. Der Verein ist der Initiator und Betreiber verschiedener sozialer und kultureller Projekte in Bremen. Gefördert wird das Projekt im Liegnitzquartier von der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration im Rahmen des Landesprogramms Lebendige Quartiere und von der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung im Rahmen des Programms WIN Wohnen in Nachbarschaften.
Großer Umbau kommt 2025
„Momentan ist alles noch etwas provisorisch“, so Christiane Gartner. „Aber wir können den großen Raum im Erdgeschoss schon nutzen und haben mehr Platz als vorher.“ Denn der eigentliche Umbau des gerade erst bezogenen Gebäudes ist für 2025 geplant. Dann wird für vier bis sechs Monate alles auf den Kopf gestellt, um Barrierefreiheit herzustellen, die Elektrik komplett zu modernisieren und die Räume innen attraktiv zu gestalten.
Power und Ideen durch ehrenamtliches Engagement
Bis dahin sind kreative Ideen gefragt, auf die sich die Leiterin des Treffs, Esther Rumohr, freut. Alle können sich hier einbringen und ein Angebot für oder gemeinsam mit den Nachbarinnen und Nachbarn auf die Beine stellen. Rund neun Mitarbeitende sind bereits ehrenamtlich mit von der Partie. „Wir freuen uns über weitere Menschen, die Lust haben, sich ehrenamtlich einzubringen“, sagt die Geschäftsführerin. Ein Vereinsbeitritt sei nicht notwendig. Die Mitarbeit solle schließlich möglichst unkompliziert sein. Wer mitmachen möchte, müsse nur eine gute Idee haben. „Wie ein Nachbar, der uns gerade vorgeschlagen hat, kleine Konzerte zu geben. Genau das ist es, was wir brauchen – und was den Treff und unser Viertel ausmacht“, freut sich Christiane Gartner.
Buntes Programm für die Kleinen
Beengte Wohnverhältnisse und sprachliche Barrieren sind Hürden für viele Familien und Kinder im Liegnitzquartier. „Wir schaffen einen Ort für ein angenehmes Miteinander“, erklärt Christiane Gartner. Dabei stünden Kinder im Mittelpunkt. Angedacht sei es zum Beispiel, die Räumlichkeiten für Kindergeburtstage zu nutzen. „Die Wohnungen im Viertel sind oft für solche Aktionen zu klein.“
Außerdem sollten die Kleinen einen Platz bekommen, an dem sie unbeschwert spielen und sich kreativ entfalten können. „Kinder, die gegenüber auf dem Spielplatz toben, können jederzeit bei uns auf die Toilette gehen oder ein Glas Wasser bekommen“, so die Geschäftsführerin. Der Nachbarschaftstreff hat seine Türen dienstags bis freitags von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Er steht immer als Anlaufstelle für die Kinder zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit der Spielplatzinitiative e.V. wird ein bunter Container auf dem Spielplatz geöffnet. Dann können die Kleinen Spielsachen ausleihen – von Schaufeln über Fahrzeuge bis zu Stelzen. Bei schlechtem Wetter werden im Mosaik Spiele gespielt, gemalt oder gebastelt.
Kreativität ist gefragt, wenn das Mobile Atelier anrollt. Dann wird die Straße zum Arbeitsplatz für kleine und große Künstlerinnen und Künstler. Ob Holz oder Ton, Acryl oder Wasserfarben – Experimentieren ist erwünscht. „Wir haben eine Druckpresse mit an Bord – genauso wie alles, was man für den Bau von Kunstobjekten benötigt“, berichtet Christiane Gartner. Sie ist von den Arbeiten der Kinder und Jugendlichen begeistert.
Offene Beratung für die Großen
Auch den Erwachsenen stehen die Mitarbeitenden des Nachbarschaftstreffs mit Rat und Tat zur Seite. Geht es um eine Weiterbildung oder darum, wieder in den Arbeitsmarkt zu finden, berät die Koordinierungsstelle Osteuropa in Zusammenarbeit mit der Aufsuchenden Bildungsberatung hilfesuchende Menschen immer donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr auf Deutsch, Russisch, Englisch und Französisch. Auch bei Wohnungs-, Gesundheits- oder Bildungsfragen gibt es dort Unterstützung. Alle Angebote sind kostenlos.
Autorin: Daniela Conrady
Weitere Informationen gibt es auf der Website von Kultur vor Ort.