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Stadtteilspaziergang durch Gröpelingen
Tjark Worthmann

Stadtteilspaziergang: Unterwegs in Gröpelingen

Einmal quer durch den Stadtteil im Bremer Westen

Bei unserem Stadtteilspaziergang steht in dieser Ausgabe Gröpelingen auf dem Plan. Der Stadtteil im Bremer Westen bietet viele Sehenswürdigkeiten und ein buntes Treiben auf den Straßen. Wir erlebten auf unserer kurzweiligen Reise viele spannende Dinge – und hatten natürlich auch eine Kamera dabei.

Fotos: Tjark Worthmann


Eine Menge los auf den Straßen in Gröpelingen

Gröpelingen ist für manche noch ein Geheimtipp, für andere längst ein spannender Stadtteil im Wandel. Wer sich zu einem Spaziergang durch dieses bunte Viertel im Westen Bremens aufmacht, erlebt Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf engstem Raum. Zwischen alten Industriehallen, liebevoll gepflegten Kleingärten und internationalen Lebensmitteln zeigt sich Gröpelingen als echtes Stück Bremen. Unser Rundgang führt uns zum Start in die Gröpelinger Heerstraße. Es ist die Hauptschlagader des Stadtteils. Hier reihen sich türkische Bäckereien, arabische Supermärkte und kleine Boutiquen aneinander. Der Duft von frischem Fladenbrot, Gewürzen und Kaffee liegt in der Luft. Ein kurzer Halt lohnt sich in einem der vielen Imbisse und Cafés.

Mitten in Gröpelingen befindet sich das traditionsreiche Diako-Krankenhaus. Seit über 150 Jahren steht es für medizinische Versorgung und soziale Verantwortung im Stadtteil. Gegründet aus dem diakonischen Gedanken heraus, verbindet das Haus moderne Medizin mit christlichen Werten.

Flexibel unterwegs in alle Richtungen

Die Umsteigeanlage Gröpelingen der BSAG ist unser nächstes Ziel. Sie ist mit rund 24.000 Fahrgästen täglich die drittgrößte ÖPNV-Drehscheibe der Stadt. Vier Straßenbahnlinien (2, 3, 5, 10) und acht Buslinien bedienen diesen Knotenpunkt. Ergänzend halten hier auch zwei Regionalbus- und zwei Nachtlinien, um die Menschen an ihr Ziel zu bringen. Ein architektonisches Highlight sind die welligen Holzüberdachungen. Die barrierefreie Gestaltung ermöglicht einen Einstieg ohne Treppen oder Hublift.

Die Fatih-Moschee in Bremen-Gröpelingen ist unser nächster Stopp beim Spaziergang durch den Stadtteil. Sie ist die älteste Moschee der Stadt und wurde 1999 an ihrem heutigen Standort in der Stapelfeldtstraße eröffnet. Mit ihrem 27 Meter hohen Minarett und der kunstvoll bemalten Kuppel ist sie ein markanter Bau im Stadtbild und ein bedeutender Ort des interkulturellen Austauschs. Die Moschee bietet Platz für rund 1300 Gläubige und öffnet regelmäßig ihre Türen für Interessierte – sie steht damit exemplarisch für das vielfältige und religiöse Leben in Gröpelingen.

Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen

Das kulturelle Miteinander im Stadtteil

An der Liegnitzstraße/Ecke Lindenhofstraße treffen wir bei unserem Spaziergang auf das markante Torhaus Nord, das 2001 erbaut wurde und architektonisch als symbolisches Tor aufgebaut ist. Die zwei gegenüberliegende Gebäude rahmen den Eingang zum Lindenhof-Quartier ein, sichtbar gegenüber dem Lichthaus, der Waterfront und der Weser. Das Torhaus ist ein kultureller Mittelpunkt des Stadtteils und bietet Platz für Konzerte, Lesungen, Workshops sowie private Veranstaltungen. In den oberen Etagen sind Büros und Praxisräume angesiedelt – von Kultur Vor Ort über Agenturen und Musikstudios bis zu Einzelpersonen, die an Projekten, Partizipation und Stadtentwicklung mitwirken.

Treffpunkte für Klein und Groß in der Lindenhofstraße

Die Stadtbibliothek West am Gröpelinger Bibliotheksplatz (ehemals Lindenhofstraße) wurde 1999 errichtet. Sie ist gleichzeitig ein Ort der Begegnung und ermöglicht laut Leiter Andreas Gebauer als sogenannter „dritter Ort“ neben Schule und Zuhause viele spannende, niedrigschwellige Angebote und oft kostenfreien Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Sie zählt bis zu 80.000 Gäste pro Jahr und hält stark verankerte Kontakte im Stadtteil.

Wenige Meter weiter treffen wir beim Stadtteilspaziergang auf die bronzene Skulptur „Zur Schicht“ des renommierten Bildhauers Waldemar Otto. Sie wurde 1983 an der Ecke Lindenhofstraße/Dockstraße errichtet und steht heute auf der offiziellen Denkmalliste Bremens. Die lebensgroße, schlanke Figur zeigt einen Werftarbeiter auf dem Weg zur Arbeit in leicht vorgebeugter, fast instabil wirkender Gehhaltung, die die Schwere eines Alltags im Wandel vermitteln soll. Sie erinnert an die politischen Kämpfe und die Besetzung der AG Weser durch Werftarbeiter im Jahr 1983 – ein halbes Jahr nach der Beendigung der Besetzung wurde eine gusseiserne Platte mit dem Brecht-Zitat „Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ vor dem Denkmal platziert.

Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
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Historie wird beim Stadtteilspaziergang sichtbar

Die eindrucksvolle Bronzeplastik „Arbeitende Hände“ entstand 1987 von Bildhauer Bernd Altenstein und steht auf dem Bürgermeister‑Ehlers‑Platz am Pastorenweg in Gröpelingen. Das Denkmal besteht aus zwei überlebensgroßen Händen auf einem Betonsockel, die in einer bestimmten Bewegung eines Arbeitsvorgangs dargestellt sind: Die eine Hand umklammert fest ein Werkstück, die andere berührt es kaum. Die Oberflächen der Skulptur wirken bewusst unruhig und vermitteln so die Unsicherheit jener Menschen, denen ihre Arbeitsplätze nach dem Zusammenbruch der AG Weser genommen wurden. Vorbei an der Philippuskirche und dem Grünzug West sowie dem Vereinsgebäude von TURA Bremen geht es nun beim Spaziergang zum Güterbahnhof Gröpelingen.

Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
Stadtteilspaziergang Gröpelingen
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Vielfältige Aktivitäten im Bremer Westen und eine grüne Oase

Der Kletterbunker Bremen im Stadtteil Gröpelingen ist eine einzigartige Outdoor-Kletteranlage, die in einem ehemaligen Hochbunker untergebracht ist. Dieser wurde ursprünglich im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker errichtet und später für die zivile Nutzung umgebaut. Heute dient er als Kletterturm mit bis zu 18 Metern Höhe und bietet verschiedene Routen aller Schwierigkeitsgrade für Kletterfans. Das Gebäude ist nicht nur ein sportlicher Anziehungspunkt, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für die Umnutzung historischer Bauten. Er verbindet die Geschichte des Zweiten Weltkriegs mit moderner Freizeitgestaltung in besonderer Atmosphäre.

Im grünen Kleingartengebiet In den Wischen und vor der stillgelegten Justizvollzugsanstalt endet unser abwechslungsreicher Spaziergang durch Gröpelingen. Wer mehr über den Stadtteil erfahren möchte, sollte unbedingt mal einen Ausflug durch den Bremer Westen unternehmen – wir können einen Besuch nur empfehlen.

Stadtteilspaziergang Gröpelingen
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Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Bremen Sehenswürdigkeiten Geheimtipps“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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