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Katharina Resmer

Spaziergang durch Vegesack – der maritime Mittelpunkt im Bremer Norden

Entspannen und Flanieren an der grünen Promenade

Durch die Nachbarschaft schlendern und dabei interessante und unbekannte Ecken erkunden. Wir stellen Strecken vor, die einen Stadtteilspaziergang zu etwas Besonderem machen. Heute geht es in den Bremen Norden, und ganz genau nach Vegesack –  dem Stadtteil, wo Seefahrer- und Schiffsbaugeschichte quicklebendig sind.

Fotos: Katharina Resmer


Ein Abstecher in die Natur

Mit dem Knoops Park  in Burglesum und dem Wätjens Park  in Blumental bildet der Stadtgarten  in Bremen-Vegesack das „grüne Trio“ des Bremer Nordens. Er ist sowohl ein Muss für jeden, der den Stadtteil besucht, als auch für alle Vegesacker und Vegesackerinnen. Und das Beste daran: Der Stadtgarten bietet sich hervorragend als Startpunkt für einen Stadtteilspaziergang Richtung Hafen an.

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Beim Zugang zum Stadtgarten von der Schulkenstraße erinnert der ehemalige Hafenschlepper „Regina“ an die große Zeit des Bremer Vulkan. Katharina Resmer

Ein Stückchen grüne Geschichte

Im 19. Jahrhundert war der Stadtgarten von Dr. Wilhelm Albrecht Roth als botanischer Garten angelegt worden. Dieser baute 1827 ein Sommerhaus am Weserhang und fing an, die Vegesacker Wasserkante zu kultivieren sowie zahlreiche seltene Bäume und Sträucher zu pflanzen. Der Garten wuchs ständig, weil Kapitäne Roth exotische Pflanzen von ihren vielen Reisen mitbrachten. Und auch, wenn sich vieles mittlerweile geändert hat, ist es genau jene Pflanzenvielfalt der ersten Stunde, die den Stadtgarten heute noch so attraktiv macht.

Seltenes Grün und Bunt – dafür steht der Stadtgarten. Dabei soll der Trompetenbaum unterhalb des Ortsamtes laut Umweltbetrieb Bremen – für die Pflege des Stadtgartens zuständig – noch auf Dr. Wilhelm Albrecht Roth zurückgehen. Daneben gibt es viele weitere botanischen Besonderheiten zu entdecken: zum Beispiel den Götterbaum, die Himalaya-Mahonie, die Zaubernuss und den Safrankrous.

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Informationen über die Herkunft besonderer Bäume und Sträucher im Vegesacker Stadtgarten liefern über 150 Namensschilder.
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Der Schiffspropeller eines Vulkan-Frachters hat nicht weit vom Schlepper „Regina“ seinen Platz gefunden.
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Neben zahlreichen Bäumen und Sträuchern gibt es auch viele bunte Blumen zu bestaunen.
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Das Rosarium im Stadtgarten wurde 1995 eingeweiht.
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Auf den liebevoll angelegten und gepflegten Wegen des Stadtgartens können Spaziergänger und Spaziergängerinnen die Seele baumeln lassen.

Verbunden mit dem Wasser

Beim Spaziergang durch die vielen, liebevoll angelegten und gepflegten Wege kann man inmitten der Natur die Aussicht auf die Weser genießen und dabei nicht nur der Fähre beim Schippern zusehen. Am Ende der Weserpromenade, in der Nähe des ehemaligen Hotels Strandlust, wartet zudem eine weitere maritime Besonderheit: die alte Signalstation.

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Die Signalstation zeigte früher den vorbeifahrenden Schiffen den Pegelstand der Weser an. Heute ist sie Mittelpunkt maritimer Feste in Vegesack und wird vom Verein Maritime Tradition Vegesack Nautilus e.V. betrieben.
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Das Walfluken-Denkmal wurde in Erinnerung an die Walfangtradition in Vegesack vom Bildhauer Uwe Häßler erschaffen.
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Vegesack ist eine alte Walfängerstadt. Der von einem Reeder mitgebrachte Kiefer eines Blauwals am Utkiek neben der Einfahrt zum Vegesacker Hafen erinnert daran.

Hafenluft schnuppern

Bevor es in die Vegesacker Innenstadt zum Eisessen geht, muss noch ein Abstecher zum Hafen sein. Er ist nämlich etwas Besonderes. In Betrieb genommen wurde er 1622/23 – und ist damit der älteste künstlich angelegte Hafen Deutschlands. Seit 2006 wird er überwiegend als Museumshafen mit historischen Schiffen wie dem 1893 beim Bremer Vulkan gebauten Segellogger „BV2 Vegesack“ und der „Atlantic“ genutzt.

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Heute ist der Anleger in Vegesack Liegeplatz für Sport- und Traditionsschiffe sowie Freizeitziel für viele Bremer und Bremerinnen. Katharina Resmer

Flanieren durch die City

Vegesack lockt nicht nur mit seiner maritimen Meile und dem Stadtgarten – auch die Innenstadt ist ein attraktives Ausflugsziel. Einen Kaffee trinken, ein Eis kaufen oder einfach nur ein bisschen Schaufenstershopping betreiben: All das geht auch in der Regel während der Pandemie, sofern es die Bestimmungen zulassen. Eines ist klar: Ist diese harte Zeit überstanden, öffnen die vielen Geschäfte  wieder ihre Pforten. Und kommen dann noch die regulären Events wie das Vegefest oderder Vegesacker Markt dazu, sollte sich jeder Bremer und jede Bremerin unbedingt auf den Weg nach Vegesack machen – es lohnt sich.

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Ein großer Bronzewal in der Vegesacker Innenstadt ist eine weitere Skulptur, die an die Walfängergeschichte des Stadtteils erinnert. Kinder lieben es, ihn zu erklimmen – Erwachsene aber auch. Katharina Resmer

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Autorenbild Katharina Resmer

Von Katharina Resmer

In bin in Niedersachsen geboren, in Bremen-Nord aufgewachsen, habe in Hamburg zu mir selbst gefunden – und bin nun endlich wieder in der kleineren Hansestadt angekommen, um zu bleiben. Wandern, Fahrradfahren und Tagträumen – all das klappt ganz wunderbar in der neu-alten Heimat.

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