Bremer Musiker mit zwei neuen Alben
Matthias Monka im Interview
Sein Label nennt ihn „Piano Man des Nordens“. In seiner langen Laufbahn kooperierte Matthias Monka bereits mit zahlreichen bekannten Größen aus dem Musikgeschäft. So sang er schon mit Phil Collins, textete für Peter Maffay und Leslie Mandoki. Vor Kurzem veröffentlichte der talentierte Musiker aus Bremen-Nord mit „Einbahnstraße“ und „Offline“ zwei neue Alben gleichzeitig. Warum, das erklärt Monka uns in einem kurzweiligen Interview.
Warum zwei Alben auf einmal?
Matthias Monka: Es war eine große Anzahl an Songs vorhanden, quasi ein Corona-Überschuss. Grundsätzlich schreibe ich aber auch kontinuierlich Lieder, es gab also Teils fertige Titel und teils Fragmente, die ich geschrieben habe. „Einbahnstraße“ war dann schon im vergangenen Jahr komplett aufgenommen, ich hatte aber noch weitere Songs. Die Idee war dann, kurzeitig auch ein Album mit Überlänge zu veröffentlichen. Da ich aber eher Alben mit LP-Länge mag, habe ich die insgesamt 20 Titel auf zwei Alben aufgeteilt. So ist dann als zweiter Longplayer „Offline“ entstanden.
Welche Unterschiede gibt es bei den beiden Alben „Einbahnstraße“ und „Offline“?
Matthias Monka: Einerseits gehören diese beiden Alben für mich zusammen, andererseits unterscheiden sie sich in der Produktionsweise und in den Sounds. „Offline“ enthält viele elektronische und künstlich erzeugte Gitarrenklänge. Zudem wird es durch stark das Stylophone geprägt. Das ist ein Miniaturkeyboard, welches in den 70er-Jahren beispielsweise von David Bowie oder Kraftwerk benutzt wurde, und dessen Klang ich sehr mag. Zu Beginn des Jahres habe ich mir einen kleinen Wunsch erfüllt und mir das Instrument zugelegt. Lyrisch gesehen sind beide Alben eine Mischung aus apokalyptischen Szenarien, tragischer Komik und Lebensthemen wie Liebe, Sinnsuche und positivem Denken.
Wann waren Sie das letzte Mal so richtig offline?
Matthias Monka: Im Jahr 2019 als ich in Irland war.
Und das letzte Mal in einer Einbahnstraße?
Matthias Monka: Den „Point of no return“ hatte ich zuletzt, als ich nicht wusste, wie es nun mit Jobs weitergeht. Das war, als uns Lockdowns und Corona-Ausbrüche beherrschten und uns Musikern fast alles wegbrach. Viele mussten sich neu erfinden – auch ich habe mich aufgrund der Umstände verändern müssen. Unterm Strich hat sich das bei mir als tolle, neue Chance offenbart. Manchmal entstehen aus Einbahnstraßen ganz neue Wege im Abseits. Aber hier war es eben das typische Bremer Netzwerk. Emotional.Zone und Patrick unterstützten mich dabei und wir haben neue Projekte und ungewöhnliche Konzertwege im Lockdown beschritten.
„Ich habe einfach Lust mit solchen Dingen zu experimentieren“
Wie würden Sie neuen Bekannten Ihren Musikstil beschreiben?
Matthias Monka: Grundsätzlich würde ich sagen von allem Etwas – eben nicht wirklich modern, aber vielseitig, nie an ein Genre festgelegt und somit auch nicht immer berechenbar. Als Beispiel nenne ich das Album „Nostalgie“. Die beiden neuen Alben würde ich im Bereich der Popmusik ansiedeln, die ich eben mit den Mitteln, die mir in meinem Heimstudio zur Verfügung stehen, produziert habe. Demzufolge hat das Ganze einen leicht trashigen Charme, würde ich sagen.
Auf den aktuellen Werken sollen auch Pappkartons zum Einsatz gekommen sein – können Sie das aufklären?
Matthias Monka: Tja, wie schon erwähnt, habe ich das benutzt, was so in greifbarer Nähe ist – das sind neben meinen verschiedenen Keyboards dann auch Pappkartons, Alukoffer oder andere Dinge. Ich habe, wenn ich ganz allein zu Werke gehe, einfach Lust mit solchen Dingen zu experimentieren. Das ist anders, als wenn ich gemeinsam mit Oliver Kronhardt an Songs arbeite, wie eben die Küchenromantik-Songs.
Beide neuen Werke entstanden in Vegesack. Beschreiben Sie gern einmal Ihre Sicht auf diesen Stadtteil?
Matthias Monka: Also zunächst einmal ist es für mich Heimat, da ich hier aufgewachsen bin. Ansonsten ein recht durchwachsenes Stückchen Erde mit einem sehr speziellen Charme, siehe mein Song „Hallo Vorstand“. Damit habe ich das meiste gesagt, äh gesungen! Wie in jedem Stadtteil gibt es hier natürlich auch Probleme verschiedener Art, verbaute Ecken aber auch wunderschöne Stellen wie den Knoops Park oder den Hafen. Ich habe das in meinem Song „Hallo Vorstadt“ aus dem Album „Schattenwelten“ versucht einzufangen.
Haben Sie abseits des Studios Lieblingsorte im Stadtteil?
Matthias Monka: Ich liebe die alte Hafenstraße, die Promenade und Knoops Park. Und den Stadtteil Lesum, denn dort habe ich einen Großteil meiner Kindheit und Jugend verbracht. Damit verbinde ich viel Nostalgie.
Wer mehr über den Musiker Matthias Monka erfahren möchte oder ihn für einen Event oder Konzert buchen möchte, findet alle Informationen auf seiner Seite oder bei Patrick Fechner von The Emotinal Zone aus Bremen.