Burglesum

Zwischen dem maritimen Bremen-Nord und den eher industriell geprägten Stadtteilen Gröpelingen und Häfen bildet Burglesum eine Art grünes „Scharnier“.

Wer Mitte des 19. Jahrhunderts etwas auf sich hielt und das nötige Kleingeld hatte, der legte sich einen herrschaftlichen Sommersitz an der Lesum zu. Sehr en vogue war vor allem die Gegend nördlich von der Lesum rund um den heutigen Knoops Park. Den ließ der reiche Kaufmann Ludwig Knoop 1870 von Wilhelm Benque anlegen, der auch den Bürgerpark geplant hatte.

Das von einem Verein gepflegte Areal ist nicht nur Schauplatz des mit Katja Riemann verfilmten Romans „Sommer in Lesmona“, sondern seit 1994 auch Open-Air-Arena für das einmal jährlich stattfindende gleichnamige Musikfestival mit der Deutschen Kammerphilharmonie. Dann wirft sich halb Bremen in Schale, breitet die Picknickdecke im Park aus und genießt die wunderbare Musik – so denn das Wetter mitspielt.

Das Gelände liegt erhöht auf einem Geestrücken. Es gehört zur sogenannten Bremer Schweiz, die sich über die Burglesumer Ortsteile Lesum, St. Magnus und Burgdamm erstreckt. Vor allem in St. Magnus beim Friedehorstpark ist es regelrecht „alpin“, denn hier erhebt sich Bremens höchster „Berg“: immerhin 32,5 Meter über dem Meeresspiegel.

Beliebt ist die gesamte Gegend auch heute noch, was sich auch in den Immobilienpreisen widerspiegelt. Erheblich günstiger wohnt man im Ortsteil Burgdamm, der Dank der Nähe zur A27 und einem eigenen Bahnhof verkehrstechnisch optimal angebunden ist: In nur acht Minuten ist man mit dem Zug in der Bremer Innenstadt.

Immer einen Besuch wert

Die Ortsteile Burg-Grambke und Werderland zeichnen sich dagegen vor allem durch ihre fast noch dörflichen Strukturen aus. In Burg-Grambke befindet sich das große Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße, außerdem liegt der große Sportparksee nur einen Katzensprung entfernt. Wer mag, kann hier baden, segeln, (stand-up-)paddeln und sogar surfen. Nicht weit entfernt ist außerdem ein Golfclub. Das teilweise unter Naturschutz stehende Werderland ist dagegen nur spärlich besiedelt und grenzt im Osten an den Industriehafen.

Vom Check-up über ein Medikamentenrezept bis zur Packung Heftpflaster: Für einen gesunden Stadtteil sorgen die knapp 100 Ärzte und mehr als 10 Apotheken, die in Burglesum ansässig sind.

Burglesum bildet eine Art „Scharnier“ zwischen Bremen-Nord und den eher industriell geprägten Stadtteilen Gröpelingen und Häfen. Es gilt dadurch – vor allem in den Augen der Bewohner selbst – als schicker Vorgarten Bremens. Und da wir Bremer ja insgesamt eine gewisse Vorliebe für Vorgärten haben, ist der Stadtteil in jedem Fall zumindest einen Besuch wert.