Insektenschaugarten bietet einen urbanen Rückzugsort
In der Stadt Lebensräume für Insekten schaffen
Der Insektenschaugarten des BUND am Weserwehr bietet Interessierten auf knapp 800 Quadratmetern einen spannenden Einblick in den Alltag der Kleinstlebewesen. „Angesichts der schwindenden Artenvielfalt wächst die Bedeutung von Gärten als Rückzugsraum“, berichtet Thies Loose von der Umweltschutzorganisation in Bremen.
Die Anzahl der Insektenarten auf der Erde ist enorm. In Deutschland gehen Forschende beispielsweise von ungefähr 33.000 verschiedenen Insekten aus. Keine andere Tierklasse besitzt eine solche Artenvielfalt. „Die Biomasse der fliegenden Insekten ist jedoch in den vergangenen Jahrzehnten um über 75 Prozent zurückgegangen“, sagt Thies Loose vom BUND. „Die Welt wird immer urbaner – und damit auch das Thema Insektenschutz in der Stadt. Wir wollten darauf aufmerksam machen und etwas mit Multiplikator-Wirkung gestalten“, sagt Loose. Der Insektenschaugarten des BUND in Hastedt eröffnete bereits Ende 2021 und bot beispielsweise in diesem heißen Sommer mit seinen Wildstauden und Gehölzen vielfältigen Lebensraum für Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge.
Insektenschaugarten als Paradies für Lebewesen
Zusammen mit den Kooperationspartnern der Regionalgruppe Weser-Ems des Naturgarten e.V. und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen e.V. möchte der BUND mit dem Insektenschaugarten einfach umzusetzende Handlungsmöglichkeiten gegen das Insektensterben aufzeigen. Dafür wurden riesige Mengen an Erdmasse, Steine und Baumstämme hin und her bewegt, um aus einer ehemals schlichten Rasenfläche am Weserwehr ein Paradies für Insekten zu schaffen.
Alle Ideen im eigenen Garten umsetzbar
Der große Insektenschaugarten am Weserwehr bietet den Gästen viele Anregungen, den eigenen Garten insektenfreundlicher zu gestalten und die biologische Vielfalt zu fördern. Schön und nützlich seien übrigens auch Giftpflanzen, wie der Ansprechpartner beim BUND berichtet. Wer ihre Eigenarten kenne, könne die faszinierenden Pflanzen unbedenklich integrieren. „Die Gäste können alle Idee auch bei sich zu Hause umsetzen“, sagt Loose über die 150 verschiedenen Arten im Insektengarten.
Ein ehrenamtlicher Arbeitskreis mit circa 15 Personen behält dominante Pflanzen dabei regelmäßig im Blick und sorgt zusammen mit Auszubildenden des Förderwerks Bremen für die Pflege des Gartens am Weserwehr. Das Gelände ist laut Loose „jederzeit geöffnet – und ein Besuch durch alle Altersklassen ausdrücklich erwünscht“. Auch im Herbst lässt sich dort vieles entdecken. Regelmäßige Führungen machen den Insektenschaugarten zu einem Lernort für Groß und Klein.
Wer mehr über den Insektenschaugarten des BUND Bremen erfahren möchte, findet Informationen auf dieser Seite.
Von Tjark Worthmann
Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.
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