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Ortsamtsleiter Obervieland Michael Radolla
Tjark Worthmann

Stadtteilköpfe: „Hochwertige Angebote schaffen“

Das Ortsamt Obervieland in der Gorsemannstraße hilft vielen Bürgern weiter

Es gibt besondere Menschen im Stadtteil. Sie fallen auf, weil sie besonders präsent sind, sich für etwas engagieren oder in in der Nachbarschaft aktiv sind. Einer dieser „Stadtteilköpfe“ ist Michael Radolla, Leiter des Ortsamts Obervieland.


Der Stadtteil Obervieland ist der jüngste Bremer Stadtteil und wird aus den Ortsteilen Arsten, Habenhausen, Kattenesch und Kattenturm gebildet. Mit knapp 36.000 Einwohnern zählt die Gegend zu den bevölkerungsreichsten in der Hansestadt. Wir trafen uns mit Michael Radolla, Leiter des Ortsamts Obervieland, und konnten etwas über ein derzeitiges „Aufregerthema“ und ein kommendes Leuchtturmprojekt erfahren.

Herr Radolla, was macht eigentlich ein Ortsamt genau?

Unsere Arbeit im Stadtteil ist sehr vielfältig. Ich sehe zwei Stränge, die sich immer wieder überschneiden: Da sind einerseits die Betreuung des Beirates und die damit verbundenen Projekte im Stadtteil. Derzeit gibt es viele Themen im Wohnungsbau, da der Stadtteil stark am Wachsen ist. Auch die Betreuung der Fachausschüsse sowie die Pflege und Knüpfung von Netzwerken in die Bremer Verwaltung sind wichtige Punkte. Die große andere Seite bilden natürlich die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner hier vor Ort, die sich mit ihren Anregungen und Problemen an uns wenden. Wir möchten mit unseren drei Mitarbeitern für jeden zur Verfügung stehen. Viele Bürgerinnen und Bürger merken schnell, dass sie bei uns eine universelle Ansprechstelle haben, wo ihnen geholfen wird. Wir tauschen uns sehr gerne mit den Menschen hier vor Ort aus.

Wie gestaltet sich diese Kontaktaufnahme zum Ortsamt in der heutigen Zeit?

Es kommen auch einige persönlich bei uns vorbei, doch früher war der persönliche Kontakt bei uns im Ortsamt natürlich größer. Heutzutage läuft viel über Telefon, E-Mail oder auch per App.

Es gibt eine App des Ortsamtes?

Genau: Seit Kurzem gibt es im App-Store von Apple und bei Google Play die kostenlose App „Ortsamt Obervieland“. Wer ein Smartphone besitzt, erhält damit viele Informationen und einen direkten Draht zu uns für die Hosentasche.

Was zeichnet den Stadtteil aus?

Seine Heterogenität: Im Zentrum Kattenturm sind über 100 Nationalitäten zu Hause. Der Stadtteil ist mit knapp 56 Jahren noch sehr jung. Die Ortsteile sind zwar etwas weiter voneinander entfernt, aber wir möchten Kattenturm auch weiterhin als Zentrum etablieren.

Welche Projekte sind geplant?

Beispielsweise möchte die Stadtbibliothek hier wieder vor Ort sesshaft werden. Das wäre natürlich ein sehr hochwertiges Angebot, mit dem man perspektivisch auch andere Institutionen gewinnen könnte.

Ein Leuchtturmprojekt ist das Kinder- und Familienzentrum plus. Mit diesem möchten wir eine stärkere Verzahnung zwischen Kita und Grundschule erreichen, da der Unterstützungsbedarf hier bei uns

Ortsamt Obervieland
Foto: Tjark Worthmann

höher ist als in anderen Stadtteilen. Wir möchten die Kinder auf die Grundschule vorbereiten und gleichzeitig auch Fortbildungsangebote für ihre Eltern bieten. Gerade befindet sich das Projekt in der Anfangsphase. Wir setzten es derzeit aufs Gleis und machen uns an die weitere Umsetzung.

Außerdem gibt es ein paar aktuelle Verkehrsprojekte. Die Planung des Ausbaus der Habenhauser Brückenstraße hat viel Zeit in Anspruch genommen. Dort werden in diesem Jahr die Kreuzungsbereiche aufgeweitet und eine vierspurige Verkehrsführung umgesetzt.

Viele Menschen, die schon lange hier vor Ort wohnen, schätzen die gute Infrastruktur und können sich gar nicht vorstellen, jemals wegzuziehen.

Gibt es ein Thema, das die Bürger derzeit am meisten beschäftigt?

Ein ganz großes Aufregerthema ist die Buslinie 27 der BSAG. Diese soll zukünftig als Gelenkbus von Huckelriede aus verlängert werden und die Buslinie 51 im Stadtteil ersetzen. Es regt sich natürlich viel Unmut, da die bisherige Linie über 40 Jahre lang gefahren ist. Für viele Bewohnerinnen und Bewohner würde dies eine große Umstellung bedeuten.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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