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Frauenmuseum Bremen
Bremer Frauenmuseum

Das Frauenmuseum Bremen

Neuer Rundgang zum Thema „FrauenOrte“ in der Neustadt

Seit 1991 setzt sich das Bremer Frauenmuseum für die Sichtbarkeit der weiblichen Bevölkerung in der Hansestadt ein. Der Verein verfolgt das Ziel, Bremer Frauen in Vergangenheit und Gegenwart zu beleuchten. Vor Kurzem präsentierte der Verein im Rahmen der beliebten Stadtrundgänge einen neuen spannenden Spaziergang durch die Bremer Neustadt, bei dem es um das Leben und Wirken von Frauen aus der Neustadt geht. Beispielhaft seien hier genannt Louise Ebert, der Frau des ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, die Holocaust-Überlebende Inge Berger geb. Katz, die Bürgermeistergattin Helene Kaisen und die Fischhändlerin Lucie Flechtmann („Fisch-Lucie“).

„Unser Ziel ist es, das Leben und Wirken von Frauen in Bremen sichtbarer zu machen – sowohl in der Vergangenheit als auch heute“, erklärt die Vorständin des Frauenmuseums, Marion Reich. Eines der aktuellen Projekte für diese Aufgabe ist ein gleichzeitig digitaler und vor Ort möglicher Stadtteilrundgang durch die Bremer Neustadt. In diesem und einigen weiteren Spaziergängen an anderen Orten Bremens können Interessierte die Geschichte von verschiedenen bedeutenden Frauenpersönlichkeiten aus der Hansestadt kennenlernen. „Unser Vereinsmitglied Anke Osterloh ist Historikerin und bietet auch geführte Rundgänge an. Aktuell muss sie jedoch aus gesundheitlichen Gründen noch etwas pausieren. Wahrscheinlich werden die Rundgänge im Frühjahr wieder angeboten“, berichtet Reich. Sie schlägt vor, die Spaziergänge bis dahin im digitalen Stadtplan ohne Führung abzulaufen und auf eigene Faust zu erkunden.

Beim Stadtrundgang mehr über bekannte Frauen aus Bremen erfahren

Frauenmuseum Bremen
Fünf spannende Rundgänge sind vom Frauenmuseum Bremen bereits erschienen. Bremer Frauenmuseum

Informationen zu den spannenden Rundgängen erhalten Interessierte dabei in einem Flyer und auf dem digitalen Stadtplan auf der Internetseite des Vereins. Der kürzlich neu vorgestellte Rundgang in der Bremer Neustadt besticht durch seine Vielfalt an bekannten Plätzen, Gebäuden und Biografien. Die ehemalige Gaststätte an der Ecke Brautstraße erinnert wie eingangs bereits beschrieben an Louise Ebert. Ein weiterer Platz auf der Tour ist nach Lucie Flechtmann benannt. Diese ist vielen Menschen eher bekannt als „Fisch-Luzie“ – eine der Bremer Frauen, die im letzten Jahrhundert um Selbständigkeit und ökonomische Absicherung kämpften. „Der neue Rundgang für den Stadtteil Neustadt befindet sich in Arbeit und kann in Kürze online in unserer Rubrik ‚Digitaler Stadtplan‘ aufgerufen werden“, berichtet Reich.

Das Bremer Frauenmuseum wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, Lebens- und Arbeitszusammenhänge von Frauen und ihre Leistungen in Kunst und Gesellschaft zu dokumentieren und den Menschen in der Hansestadt vorzustellen. Aktuell engagieren sich fast 30 Mitglieder aktiv im Verein. „Viele sind schon länger dabei und gehören eher einer älteren Generation an. Das ist wie in vielen anderen Vereinen auch“, berichtet die Vorständin. Das Museum verfügt über keine eigenen Räumlichkeiten und ist daher auf Kooperationen mit anderen Einrichtungen angewiesen. Diese Zusammenarbeit hat laut Reich Vor- und Nachteile: „Wir haben zwar keinen festen Ort, können aber durch die unterschiedlichsten Kooperationen von vielfältigen Kontakten und Sichtbarkeit in der Stadt profitieren.“

Louise Ebert
Jugendfoto von Louise Rump, später Frau des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Bremer Frauenmuseum/Wilfried Meyer

Verein sucht nach engagierten jungen Frauen

Die Finanzierung des Vereins erfolgt ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und projektbezogene Fördermittel. Staatliche Unterstützung gibt es aktuell keine. „Jedes Projekt muss neu beantragt und abgerechnet werden, was mitunter aufwendig ist“, sagt Reich. Spenden und neue Mitglieder sind daher jederzeit willkommen. Insbesondere junge, engagierte Frauen werden gesucht, um das Engagement des Vereins in die Zukunft zu tragen.

Auch die Online-Sammlung „Frauenportraits“ ist ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Hier sind zahlreiche Porträts von Bremer Frauen veröffentlicht, die in der Stadtgeschichte eine Rolle spielten. Ein weiteres Anliegen des Vereins ist die Benennung von Straßen nach Frauen. „Wir haben hier viel erreicht. Zum Beispiel wurden im neuen Hulsberg-Viertel alle Straßennamen Frauen gewidmet“, erklärt Marion Reich. Auch in der Gartenstadt Werdersee sind alle Straßen nach weiblichen Persönlichkeiten benannt worden. Der Verein unterstützt die Stadt dabei mit Namensvorschlägen und biografischen Inhalten, die in die Entscheidungsfindung der Beiräte und der Bremer Bürgerschaft einfließen. Langfristig wünschen sich die Verantwortlichen des Bremer Frauenmuseums natürlich eigene Räumlichkeiten. Denn die Sichtbarkeit von Frauen in der Stadtgeschichte ist und bleibt ein zentrales Anliegen der engagierten Frauen.

Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite des Bremer Frauenmuseums.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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