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Collage mit Motiven aus Blumenthal
Freepik.com/Kristina Bumb

Blumenthaler Zentrum soll aufblühen

Integriertes Entwicklungskonzept Blumenthal sieht 44 Millionen Euro für Maßnahmen vor

Das Blumenthaler Zentrum bietet mit seiner Lage an der Weser, historischen Gebäuden sowie Möglichkeiten für Einzelhandel und Kultur viel Potenzial. Dennoch nahm die Attraktivität und Nutzungsvielfalt im Ortskern von Blumenthal in den vergangenen Jahren deutlich ab. Viele vermissen insbesondere die ehemaligen Einkaufsmöglichkeiten in der Mühlenstraße und am Marktplatz. Um den Ortsteil Blumenthal neu zu beleben, hat die Politik ein groß angelegtes Sanierungskonzept und ein Integriertes Entwicklungskonzept Blumenthal auf den Weg gebracht. 44 Millionen Euro sollen in den Ortskern fließen, um Blumenthal zu neuer Blüte zu verhelfen.

Berufsschulcampus soll viele Besucherinnen und Besucher ins Blumenthaler Zentrum bringen

Blick auf die sonnenbeschienene Straße An der Wollkämmerei, wo die gründerzeitlichen Bauten der Bremer Wollkämmerei liegen
Die Straße An der Wollkämmerei markiert die historische Achse, die zum Spazieren offen steht. Kristina Bumb

Einen enormen Aufschwung für die Bemühungen um das Blumenthaler Zentrum brachten die Pläne, auf dem Gelände der historischen Bremer Wollkämmerei  – kurz BWK – den Berufsschulcampus Blumenthal einzurichten. Mehrere Tausend Menschen sollen nach Fertigstellung täglich in das Kämmerei-Quartier strömen, wo sich auf einem gemeinsamen Campus verschiedene Berufsbildende Schulen ansiedeln sollen. Bereits heute ist das Kämmereiquartier ein Gewerbegebiet mit florierenden großen und kleineren Betrieben.

Man rechnet damit, dass die künftigen Besucherinnen und Besucher umliegende Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen nutzen und sich so ein Aufschwung für das ganze Blumenthaler Zentrum ergibt. Eine Wegeverbindung vom BWK-Gelände zum Marktplatz und der Landrat-Christians-Straße ist darum eines der 20 Schlüsselprojekte des Integrierten Entwicklungskonzeptes Blumenthal.

Integriertes Entwicklungskonzept Blumenthal zielt auf Belebung des Ortskerns

Blick auf den kleinen Marktplatz Blumenthal, der im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzeptes Blumenthal ein bauliches Highlight werden soll.
Der Blumenthaler Marktplatz soll nach seiner Runderneuerung wieder zu einem Highlight im Zentrum werden. Kristina Bumb

Eine Stärkung der Angebote – Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, Kultur, Sport, Gesundheit und Soziales – rund um den Marktplatz und die Landrat-Christians-Straße sind weitere Schlüsselziele des Integrierten Entwicklungskonzeptes Blumenthal (kurz IEK).

Die Leerstandsquote in den Geschäftshäusern im Blumenthaler Zentrum beträgt rund 30 Prozent. Dagegen soll ein neues Standort- und Leerstandsmanagement angehen. Dieses soll neue Nutzungen für die Erdgeschossflächen und im Zuge dessen auch Modernisierungsanstrengungen durch die Eigentümerinnen und Eigentümer voranbringen.

Blick auf die Landrat-Christians-Straße mit dem Blumenthaler Rathaus
Das Rathaus an der Landrat-Christians-Straße soll nach den Plänen des IEK eine Anlaufstelle werden – zum Beispiel als Quartierszentum. Kristina Bumb

Der Markplatz Blumenthal könnte dabei nach der Umgestaltung ein zentraler Platz mit hoher Aufenthaltsqualität und ein gestalterischer Höhepunkt im Blumenthaler Zentrum sein. Die Landrat-Christians-Straße mit ihrer größtenteils prachtvollen, historischen Bausubstanz soll ebenfalls eine Neugestaltung und Belebung erfahren.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei das denkmalgeschützte Rathaus Blumenthal, das zu einem zentralen Punkt auf der später viel besuchten Wegeachse zwischen BWK-Gelände und Marktplatz avancieren soll. Angedacht ist, das Rathaus nach der Umgestaltung als Quartierszentrum zu nutzen. Örtliche Vereine betrieben bisher ehrenamtlich die benachbarte Bibliothek. Diese soll nun einen neuen Standort erhalten und zur Stadtteilbibliothek mit ausgeweitetem Angebot aufsteigen.

Sanierungsträger engagiert sich für das Blumenthaler Zentrum

Rot gestrichene Fassaden zweier historischer Mehrparteienhäuser in Blumenthal
Die besonderen Fassaden der Häuser sind ein kleines Wahrzeichen von Blumenthal. Kristina Bumb

Das komplexe, auf 15 Jahre angelegte Programm vom Integrierten Gesamtkonzept Blumenthal braucht eine fachliche Steuerung. Einer der ersten Schritte zur Umsetzung war darum, eine externe Firma als Gebietsbeauftragte beziehungsweise Sanierungsträgerin zu finden. Ansprechpartner für private Eigentümerinnen und Eigentümer, die Modernisierungen planen oder sanierungsrechtliche Fragen haben, ist nun der Sanierungsträger BauBeCon. Am Standort in der Mühlenstraße 40 finden mittwochs von 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 13 Uhr Sanierungsberatungen statt. Auch das Leerstandsmanagement ist dort vor Ort und bietet im Wechsel mit den Sanierungsfachleuten eine Sprechstunde an.

Historische Bausubstanz erhält neuen Glanz

Historische Hausfassade als Symbolbild für das Integrierte Entwicklungskonzept Blumenthal
Im Blumenthaler Zentrum sieht man viele historische Fassaden. Kristina Bumb

Die Instandsetzung und Aufwertung der historischen Bausubstanz im Blumenthaler Zentrum auch über die Einkaufsmeile hinaus ist ein weiteres Schüsselprojekt des Integrierten Entwicklungskonzeptes Blumenthal. Rund 140 Gebäude im Sanierungsgebiet gelten wegen ihrer geschichtsträchtigen Fassaden und anderer Merkmale als stadtbildprägend. Sie weisen aber in vielen Fällen Sanierungsbedarf auf. Zum IEK gehört darum das sogenannte Haus- und Hofprogramm. Es fördert private Eigentümerinnen und Eigentümer finanziell bei der Instandsetzung der Häuser. Die Sanierungsmaßnahmen sollen zugleich die Energieeffizienz erhöhen, also zum Klimaschutz beitragen. Gründächer, Solaranlagen, ein ökologische Aufwertung von Vorgärten und ähnliche Aspekte des Klimaschutzes gehören weiterhin dazu. Eine barrierearme Gestaltung von Haus und Hof ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Förderung.

Auch soziale Aspekte privater Wohnbebauung finden Berücksichtigung. So will man die George-Albrecht-Straße aufwerten, die unter anderem aufgrund der dichten Wohnungsbelegung, des schlechten Zustands der Gebäude, brach liegender Flächen, vieler Parkplätze und gelegentlicher Vermüllung ein negatives Image besitzt.

Integriertes Entwicklungskonzept Blumenthal sieht Weserpromenade vor

Eine Grafik zeigt den geplanten Berufsschulcampus Blumenthal auf dem BWK-Gelände
Der geplante Berufsschulcampus auf dem BWK-Gelände wird ein Highlight für das Blumenthaler Zentrum sein. Planungsbüro DeZwarteHond

Verschiedene Maßnahmen auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei gehören ebenfalls zu den Schlüsselprojekten des Integrierten Entwicklungskonzeptes Blumenthal. Das BWK-Gelände ist ein Industriedenkmal, dessen Besuch für jede Bremerin und jeden Bremer spannend ist. Noch gibt es viel Sanierungsbedarf, aber man darf für die Zukunft Großes erhoffen. Die Wege und Freiflächen sollen zum Beispiel noch attraktiver gestaltet werden und mehr zum Verweilen einladen. Die Aktiven wollen unter anderem mehr Bäume pflanzen, Sitzgelegenheiten einrichten sowie Wege und Plätze klimagerecht überarbeiten. In Planung ist zudem die Sanierung der prächtigen Klinkerfassaden des denkmalgeschützten Kammzuglagers sowie des Lager- und Sortiergebäudes.

Vielversprechend sind ebenfalls die Pläne zur Einrichtung einer Weserpromenade in Blumenthal. Vom Kämmerei-Quartier aus soll diese bis zum Park Bahrsplate und dem kleinen Rönnebecker Sportboot-Hafen führen. Diese Weserpromenade macht Blumenthal noch attraktiver für Besucherinnen und Besucher. Wer dann das schöne Quartier an der Weser mit dem BWK-Gelände, der Burg Blomendal, dem Blumenthaler Zentrum und der direkt am Fluss gelegenen Bahrsplate besucht, dürfte den Ortsteil in einem verdientermaßen positiven Licht sehen.

Sprechstunde Sanierungsträger und Leerstandsmanagement

Sanierungsberatungen für Privatleute führen Matthias Gunnemann und Bianca Matthes vom Sanierungsträger BauBeCon durch. Heike Wohltmann und Felix Matthes sind für das Leerstandsmanagement zuständig.

Das Büro am Standort Mühlenstraße 40, 28777 Bremen bietet mittwochs von 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 13 Uhr Sprechstunden an.

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Autorenbild Kristina Bumb

Von Kristina Bumb

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