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Menschen in einem Museum, die sich Bilder an den Wänden ansehen
Abode Stock/Pixel-Shot

Alberto Giacometti in der Kunsthalle Bremen – „Das Maß der Welt“

Erste große Retrospektive in Deutschland seit zehn Jahren

Mit der Ausstellung „Alberto Giacometti. Das Maß der Welt“ zeigt die Kunsthalle Bremen vom 11. Oktober 2025 bis zum 15. Februar 2026 eine der bedeutendsten monographischen Giacometti-Schauen der letzten Jahre in Deutschland. In Kooperation mit der Fondation Giacometti in Paris gelingt es, das Werk des weltbekannten Bildhauers und Malers aus einer neuen Perspektive zu zeigen – mit dem Fokus auf Landschaft als prägendes Element seines künstlerischen Denkens.

Kunstbild von Giacometti
Alberto Giacometti, Landschaft, Hügel von Capolago und Silsersee, 1919
Aquarell und Bleistift auf Papier, 28 x 20 cm
Fondation Giacometti, Paris © Succession Alberto Giacometti / VG Bild-
Kunst, Bonn 2025

Landschaft als Spiegel des Menschlichen

Die Ausstellung folgt einem spannenden Gedanken: Für Giacometti waren Landschaften nicht bloß Kulissen, sondern Gegenüber. Bäume, Felsen oder Berge deutete er als menschliche Figuren – ein Baum konnte für ihn wie eine stehende Frau wirken, ein Stein wie ein Kopf. Diese poetische Bildsprache wurde durch die Natur seiner Heimat in den Schweizer Alpen ebenso beeinflusst wie durch seine intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Romantik.

Kuratiert von Eva Fischer-Hausdorf (Kunsthalle Bremen) und Hugo Daniel (Fondation Giacometti), beleuchtet die Schau erstmals, wie tief verwurzelt Giacomettis Figuren in landschaftlichen Empfindungen und Erinnerungen sind – auch Jahrzehnte nach seinem Umzug nach Paris.

Alberto Giacometti, Drei schreitende Männer (kleines Quadrat), 1948 Bronze, 72 x 32,7 x 34,1 cm Fondation Giacometti, Paris © Succession Alberto Giacometti / VG Bild- Kunst, Bonn 2025

Von den Anfängen bis zur ikonischen Spätphase

Die rund einhundert Werke der Ausstellung umfassen Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Drucke und dokumentarisches Material. Neben international bekannten Hauptwerken sind auch bisher selten oder nie gezeigte Arbeiten aus dem Archiv der Fondation Giacometti in Paris zu sehen. Die Präsentation wird durch ausgewählte Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen ergänzt und erlaubt so einen tiefen Einblick in Giacomettis Entwicklung – von seinen frühen surrealistischen Arbeiten bis zu den expressiven, stark reduzierten Figuren der Nachkriegszeit.

Die Inszenierung in der Kunsthalle Bremen setzt bewusst auf Kontraste und neue Blickwinkel: Ungewöhnliche Gegenüberstellungen laden zur Entdeckung und Reflexion ein – über das Verhältnis von Mensch, Raum und Natur.

Ein starker Impuls für den Kunststandort Bremen

Mit dieser Ausstellung unterstreicht die Kunsthalle Bremen ihre Rolle als Ort für hochkarätige, internationale Kunstschauen. Gleichzeitig bringt sie mit Giacomettis Werk ein Thema in den Fokus, das weit über den musealen Raum hinausweist: die Frage nach dem Platz des Menschen in einer sich verändernden Welt.

Für die Bremer Kulturlandschaft ist „Alberto Giacometti. Das Maß der Welt“ ein Highlight im Herbst- und Winterprogramm – und ein Anziehungspunkt für Kunstinteressierte aus der Region und darüber hinaus.

Alberto Giacometti an Bord der France bei der Abreise aus New York, 1965
Foto: Patricia Matisse, Archives Fondation Giacometti, Paris
Kunstfinder der Sparkasse Bremen
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Der „Kunstfinder“ der Sparkasse Bremen bietet einen Überblick über Standorte zeitgenössischer Kunst in Bremen – Galerien, Museen oder Ateliergemeinschaften.

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Zur Kunsthalle Bremen im Kunstfinder
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Die Kunsthalle Bremen schlägt mit europäischer Malerei, Skulpturen und Kunstwerken der Neuen Medien einen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf französischer und deutscher Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Herzstück ist das Kupferstichkabinett mit über 200.000 Zeichnungen und druckgrafischen Blättern. Zusätzlich finden wechselnde Sonderausstellungen statt, die bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern sowie dem aktuellen Kunstschaffen gewidmet sind. Das Museum versteht sich als Ort der Begegnung, der Vermittlung und des Austausches und bietet Veranstaltungen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.

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Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Kunst in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Von Sarah Meyer

Als waschechtes Küstenkind liebe ich alles, was der Norden zu bieten hat. Vor einigen Jahren zog es mich von der Wurster Nordseeküste in die Hansestadt – und jetzt schlägt mein Herz für die Weser.

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