Veranstaltungsreihe „Solar in Bremen“

Online-Vorträge rund ums Thema Photovoltaik vom energiekonsens

Strom aus Sonnenenergie gewinnen – seit einiger Zeit nimmt das Thema Photovoltaik immer mehr an Fahrt auf. Die Ukraine-Krise hat dem Ganzen noch einmal einen Schub gegeben. Doch wie funktioniert das alles eigentlich? Für welches Dach ist eine Photovoltaikanlage geeignet? Und was muss ich beim Einholen von Angeboten beachten? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt eine Veranstaltungsreihe von energiekonsens, der gemeinnützigen Klimaschutzagentur für das Land Bremen. Im Rahmen der Solarkampagne #machWatt finden von September bis Dezember 2022 kostenlose Online-Infoveranstaltungen zu verschiedenen Themen statt.

Vorträge zum Einstieg und für Detailfragen

„Wir arbeiten dafür mit anderen Akteurinnen und Akteuren in Bremen zusammen“, sagt Christoph Felten, Projektmanager bei energiekonsens. „In den Beratungen kamen dabei immer wieder dieselben Fragen auf.“ Diese habe man daher nun zu verschiedenen Vorträgen zusammengefasst. Wer sich noch nicht ins Thema eingearbeitet habe, sei etwa bei „Photovoltaik für Einsteiger I“ oder „Photovoltaik für Einsteiger II“ gut aufgehoben. „Da geht es um Grundlegendes, das man auch ohne Vorkenntnisse versteht.“ Darüber hinaus könnten die Teilnehmenden auch Fragen stellen.

Bei den anderen Terminen gehe es dagegen mehr ins Detail – beispielsweise zu Steuern und Versicherungen, aber auch zur konkreten Umsetzung. Im Mittelpunkt stehe dann auch die Frage: Wie kann ich möglichst viel vom eigens produzierten Strom selbst nutzen? Solarexperte Ludwig Brokering hält daher Vorträge zu Themen wie Wärmepumpe und Elektromobilität.

Website mit Informationen, FAQ und Handwerksliste

Wer sich abseits der Vorträge schon einmal mit den Themen Photovoltaik und Solarthermie beschäftigen wolle, könne dies jederzeit online tun, sagt Christoph Felten. „Alle Infos gibt es gebündelt auf der Seite solar-in-bremen.de.“ Es seien dort einerseits wissenswerte Artikel zu verschiedenen Bereichen nachzulesen. Andererseits gebe ein FAQ Antworten auf verbreitete Fragen.

Darüber hinaus ist auf der Seite die Handwerksliste Solar zu finden. Diese führt eingetragene Fachbetriebe in Bremen, Bremerhaven und umzu auf, die bei einer gemeinsamen Schulung von energiekonsens und der Handwerkskammer Bremen ihre Kompetenz unter Beweis gestellt und ihr Fachwissen auf den neuesten Stand gebracht haben. Durch weitere Schulungen wird die Liste ständig erweitert.

Eine weitere hilfreiche Website sei das Solarkataster Bremen, erläutert der Experte. „Damit kann man sein eigenes Hausdach aus der Vogelperspektive ansehen.“ So lasse sich feststellen, ob die Dachfläche überhaupt geeignet sei und wie viele Module etwa darauf Platz fänden. Darüber hinaus ließen sich mit dem Tool verschiedene wirtschaftliche Berechnungen zum gesamten Solarpotenzial der eigenen Dachfläche anstellen.

Photovoltaik ist gefragt wie nie

„Insgesamt haben wir einen erheblichen Anstieg an Anfragen an dem Thema festgestellt“, berichtet Christoph Felten, „auch schon vor der Ukraine-Krise.“ Diese habe das Interesse aber noch einmal deutlich gesteigert. Es betreffe schließlich auch zahlreiche Menschen in Bremen. „Bei Neubauten sind regenerative Energien ja meist sowieso schon eingebunden. Daher ist es gerade in Bestandsbauten ein großes Thema. Und viele wollen jetzt auf die Schnelle das tun, was sie in den letzten Jahren versäumt haben.“

Das Problem sei daher tatsächlich die riesengroße Nachfrage. „Diese bedeutet vor allem einen sehr hohen Bedarf an Fachkräften für die Beratung vor Ort, etwa für den Eignungs-Check Solar der Verbraucherzentrale Bremen. Daher muss man sich momentan auf eine Wartezeit einstellen – aber da passiert auch etwas.“ So werde die Warteliste langsam abgebaut und beispielsweise auch Gruppenberatungen angeboten. Auch auf dem Markt für die Module verbessere sich die Situation. „Es ist wieder einiges verfügbar – nur noch mit einzelnen Komponenten gibt es teilweise Schwierigkeiten.“

Ein Stolperstein seien dann aber die fehlenden Fachkräfte im Handwerk. „Es ist gerade wirklich nicht so einfach, Angebote zu erhalten – man muss einen langen Atem haben. Die Betriebe können sich die Kundschaft aussuchen und ziehen eher Aufträge vor, die etwas größer sind, also etwa ein Industriedach oder eine große Wohnanlage. Schwer haben es da die typischen Altbremer Häuser, auf die gar nicht so viele Module passen.“ Christoph Feltens Ratschläge zum Thema: mehrere Angebote einholen – auch wenn das derzeit eben schwierig sein kann –, zusätzlich mal ins Umland gucken und: einfach anfangen. „Obwohl die Schlange lang ist: Man muss sich anstellen, um irgendwann mal dran zu sein.“