Naturschutzgebiete in Bremen und Bremerhaven
Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen
Bremen ist die grünste Stadt Deutschlands. Laut einer offiziellen Erhebung liegt die Hansestadt im Norden mit fast 50 Quadratmetern pro Einwohnerin beziehungsweise Einwohner im bundesweiten Vergleich weit vor Städten wie Hamburg (27,2) und Berlin (25,4). Einen großen Anteil an dieser erfolgreichen Platzierung haben sicherlich auch die zahlreichen Naturschutzgebiete in Bremen. Ganze 20 Flächen sind mit diesem offiziellen Status versehen und tragen dazu bei, dass fast neun Prozent Bremens als schützenswerte Gebiete ausgewiesen sind. Nur das Saarland kann eine minimal bessere Quote bei den Naturschutzgebieten vorweisen. Eine Galerie aller Naturschutzgebiete in Bremen und Bremerhaven findet sich am Ende dieses Artikels.
Die Geschichte der Naturschutzgebiete in Deutschland
Neben den Nationalparks gehören Naturschutzgebiete zu den streng geschützten Flächen. Seit den 1990er-Jahren hat sich deren Fläche in Deutschland übrigens verdoppelt. Insgesamt gibt es in ganz Deutschland über 8900 Naturschutzgebiete. Sie dienen zumeist der Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen. Als Erkennungszeichen für ein Schutzgebiet für die Natur dient in Bremen übrigens die Eule im grünen Dreieck. Es zeigt die Tierart Waldohreule, bis 1994 war in Westdeutschland noch ein Seeadler auf dem grünen Schild abgebildet. Im Vergleich zu einem Landschaftsschutzgebiet besitzt das Naturschutzgebiet übrigens den höheren Schutzstatus.
Dem Neandertal wurde übrigens 1921 als erste Fläche in Deutschland die Schutzgebietskategorie „Naturschutzgebiet“ zugewiesen. Kurze Zeit später folgten bereits die Lüneburger Heide und das Siebengebirge.
Ob ein Naturschutzgebiet seine Schutzfunktion erfüllen kann, hängt nicht zuletzt auch von seiner Flächengröße ab. Kleine Naturschutzgebiete sind schließlich aufgrund der Insellage und der im Verhältnis langen Grenzflächen stärker durch Umgebungseinflüsse beeinträchtigt. Im Hügel- und Bergland ist die Ausweisung von Naturschutzgebieten oft kleinflächiger als in Norddeutschland wie beispielsweise in Bremen. Die größten Naturschutzgebiete in Deutschland sind das Sylter Außenriff in der Nordsee, die Pommersche Bucht in der Ostsee, die Doggerbank-Sandbank in der Nordsee und das Nordfriesische Wattenmeer.
Überblick über die 20 Bremer Naturschutzgebiete
Naturschutzgebiete sind jedoch keine Orte der vollkommenen Ruhe für die Tier- und Pflanzenwelt. Auch in Bremen und Bremerhaven erfahren die Gebiete verschiedene Formen der Nutzung durch Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Verkehr. Ausflüge und Radtouren auf befestigten Wegen sind selbstverständlich ebenfalls erlaubt. 20 dieser einzigartigen Biotope mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten bieten Menschen in der Hansestadt vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Hier ist ein Überblick über die Naturschutzgebiete in Bremen und deren Lage auf der Karte (Fotos: Naturschutzreferat Bremen).
- Am Stadtwaldsee (Uni-Wildnis)
- Borgfelder Wümmewiesen
- Düllhamm
- Dunger See
- Eispohl/Sandwehen
- Vogelschutzgebiet Arsten-Habenhausen
- Ochtumniederung bei Brokhuchting
- Grambker Feldmarksee
- Hammersbecker Wiesen
- Krietes Wald (im Holze)
- Kuhgrabensee
- Luneplate
- Neue Weser
- Hochwasserschutzpolder am Neustädter Hafen
- Ruschdahlmoor (Lesumer Moor)
- Vogelschutzgehölz Sodenmatt
- Untere Wümme
- Weserportsee
- Werderland
- Westliches Hollerland (Leherfeld)