
Müssen meine Fenster ausgetauscht werden?
So erkennen Sie, ob eine Sanierung sinnvoll ist
Viele Altbauten in Deutschland haben ein Problem gemeinsam: die Fenster. Denn in den meisten Fällen sind die vorhandenen in ihrer Bauweise längst überholt – und sorgen dadurch für hohe Energieverluste. Doch wie können Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen erkennen, ob Fenster reif für den Austausch sind? Wir verraten es.
Schäden geben gute Anhaltspunkte

Viele fragen sich, wie sie erkennen können, ob ein Fenster sanierungsbedürftig ist. Die Anzeichen sind oft nicht so offensichtlich, und viele Sanierungsarbeiten können auch erst einmal verschoben werden.
Allerdings gibt es einige Merkmale, an denen die Bewohnerinnen und Bewohner erkennen können, dass eine Sanierung bald nötig wird oder bereits überfällig ist. Zu den Anzeichen gehören zum Beispiel:
- Risse im Fensterrahmen
- Undichtigkeiten im Fenster
- Verschlissene Fensterdichtungen
- Stehende oder langsam laufende Scharniere
- Verzogene Fensterrahmen
Auch wenn ein Fenster immer wieder verklebt oder schwer zu öffnen und zu schließen ist, kann das ein Hinweis auf Sanierungsbedarf sein.
Das Alter herausfinden
Liegen keine sichtbaren Schäden vor, ist ein energetisch veraltetes Fenster mit Laienblick oft nur schwer von einem modernen Exemplar zu unterscheiden – das Alter der jeweiligen Bauteile liefert aber bereits Informationen. Einen ersten Anhaltspunkt dafür bietet das Baujahr des Hauses. Wem dieses bekannt ist, der kann auch oftmals das Alter der Fenster ermitteln – sofern Vorbesitzer oder -besitzerinnen diese in der Zwischenzeit nicht ausgetauscht haben.
Das sagt das Baujahr über die Fensterart:
- Bis 1978 wurden einfach verglaste Fenster, sogenannte Einscheibenfenster eingebaut.
- Von 1978 bis 1995 wurden Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas verbaut. Ihre Verglasung bestand in der Regel aus zwei miteinander verbundenen Scheiben.
- Von 1995 bis 2008 wurden Fenster mit zweifachem Isolierglas eingebaut. Ihre Verglasung bestand in der Regel aus zwei miteinander verbundenen Scheiben sowie einer dazwischenliegenden reflektierenden Beschichtung.
- Seit 2000 werden Fenster mit dreifachem Isolierglas eingebaut. Ihre Verglasung besteht aus drei miteinander verbundenen Scheiben sowie einer reflektierenden Beschichtung zwischen den einzelnen Zwischenräumen.
Wurden die Fenster zwischenzeitlich ausgetauscht, sollte man einen genauen Blick darauf werfen. In der Regel befindet sich zwischen den Scheiben ein angebrachtes Klebeetikett oder Metallschild, auf dem neben der Typbezeichnung unter anderem auch das Produktionsdatum vermerkt ist.
Der Feuerzeugtest

Ergänzend zum Alter reiche bereits ein einfaches Feuerzeug für einen kurzen, hilfreichen Test der Häuseraugen, heißt es vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Dafür müsse man ein Feuerzeug vor die Scheibe halten und die Reflexionen der Flamme beobachten – jede Oberfläche der im Fenster verbauten Scheibe zeigt eine zusätzliche Spiegelung. Bei einer Doppelverglasung sind also zwei Flammen zu sehen.
Ist der Fensterzwischenraum mit einer wärmeflektierenden Beschichtung versehen, erscheint die zweite Spiegelung anders eingefärbt. Laut VFF sind alle Fenster ohne Wärmeschutzverglasungen veraltet und ziehen erhebliche Energieverluste sowie Einbußen von Behaglichkeit nach sich.
Wichtig sei in jedem Fall eine Beratung beziehungsweise Begutachtung durch eine Fachfirma. So kann gemeinsam erarbeitet werden, ob eine Instandsetzung möglich ist oder ein kompletter Tausch notwendig wird. Zudem spielt eine fachgerechte Montage eine essenzielle Rolle.
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