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Gia: Seniorinnen und Senioren treffen sich
Freepik.com/Pressfoto

„Gia“: Für mehr soziale und kulturelle Aktivität im Alter

„Gemeinsam aktiv im Ruhestand“ ist ein Projekt der AWO Bremen

Ältere Menschen sind oft von Einsamkeit betroffen. Um einer sozialen Isolation vorzubeugen, bietet die AWO Bremen das Projekt „Gia – Gemeinsam aktiv im Ruhestand“ an.

Gia vernetzt Seniorinnen und Senioren sowie Menschen in der nachberuflichen Phase, die ihr Interesse für Kultur mit anderen teilen möchten. Das können Besuche in Einrichtungen wie Museen, Theater und Kino sowie ein gemeinsamer Spaziergang oder einfach nur ein Gespräch sein. Wie dies in der Praxis aussieht und welche Angebote zur Verfügung stehen, verrät uns Projektleiterin Jana van Bassen.

Das Projektteam „Aktiv mit Gia und Gubera" der AWO Bremen
Das Projektteam „Aktiv mit Gia und Gubera“. Auf dem Foto zu sehen sind Lukas Matzner, Projektmitarbeiter von „Gubera – Gut beraten im Ruhestand“ (links), Jana van Bassen, Projektmitarbeiterin von „Gia – Gemeinsam aktiv im Ruhestand“ und Bruno Steinmann, Projektleiter der „Universität der 3. Generation“ sowie der beiden Projekte „Gia“ und „Gubera“. AWO Bremen

„Gia“ bringt Seniorinnen und Senioren sowie eine ehrenamtliche Kulturbegleitung für gemeinsame Ausflüge zusammen. Wie kann man sich dies in der Praxis vorstellen?

Jana van Bassen: Es melden sich ehrenamtliche Begleitpersonen bei uns – oder Menschen mit Unterstützungsbedarf. Wir vermitteln und achten darauf, dass die Personen ungefähr das gleiche Kulturinteresse haben. Es sollten sich schließlich beide darüber freuen, die jeweiligen Veranstaltungen zu besuchen. Bei der übrigen Freizeitgestaltung achten wir darauf, dass die Beteiligten möglichst nah beieinander wohnen, damit der Anfahrtsweg für die freiwillige Person nicht so weit ist.

Uns ist es wichtig, dass Menschen, die allein zu Hause leben und nicht mehr so gut rauskommen, eine Unterstützung bei den Wegen bekommen. Zudem achten wir darauf, dass die Freiwilligen die erforderliche Unterstützung auch erbringen können. Unser Ziel ist es, dass sich die Menschen nicht nur einmal treffen, sondern möglichst regelmäßig. Dass eine dauerhafte Verbindung entsteht, bei denen die Teilnehmenden auch Freude an den Treffen haben.


„Es ist ein beidseitiger Gewinn.“


Die Begleiterinnen und Begleiter arbeiten ehrenamtlich. Welche Menschen helfen Ihnen dabei, dass Sie „Gia“ verwirklichen können? 

Jana van Bassen: Das sind völlig unterschiedliche Menschen. Über ganz Bremen verteilt sind es Bürgerinnen und Bürger, die einfach Lust haben, sich zu engagieren. Beispielsweise haben wir eine Frau, die sehr gern ins Theater geht, aber selbst niemanden hat, der sie begleitet. Sie hat angeboten, jemanden mitzunehmen und diese Person dann auch zu unterstützen. Es ist ein beidseitiger Gewinn.

Im Januar haben Sie die Veranstaltung „Klönen gegen Einsamkeit“ eingeführt. Per Videokonferenzen konnten sich Teilnehmende zu bestimmten Themen austauschen. Wie ist das Angebot angenommen worden?

Gia: Nachbarschaftshilfe
Die AWO Bremen bietet Nachbarschaftshilfen an. Die Ehrenamtlichen sollen nun geschult werden, um bei Anzeichen von Einsamkeit und Armut helfen zu können. Freepik.com/Freepik

Jana van Bassen: Es war ein Probelauf sowie ein Teil von „Gia“ und „Gubera“. Die Abkürzung steht für „Gut beraten im Alter“. Wir haben gemeinsam versucht, älteren Menschen eine Möglichkeit zu geben, das Digitale kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Es haben sich allerdings nur wenige Menschen gemeldet. Wir haben zwar viel Zuspruch von anderen Institutionen bekommen, dass es eine gute Idee ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Digitale vielleicht noch ein wenig abschreckend sein könnte. Wenn wir merken, dass die Menschen vermehrt Interesse daran haben, werden wir eine weitere Runde anbieten.

Sind weitere Angebot in Planung?

Jana van Bassen: Wir planen zurzeit Schulungen für die Nachbarschaftshilfen der Dienstleitungszentren von der Awo. Das sind Bürgerinnen und Bürger, die ältere Menschen besuchen und sie im Alltag unterstützen. Sie gehen mit einkaufen und helfen im Haushalt. Wir möchten sie schulen und sie für die Faktoren Einsamkeit und Armut im Alter sensibilisieren. Sie werden dann von uns direkt informiert, welche Hilfsangebote es gibt und können diese an ältere Menschen herantragen.

Mehr zum Projekt „Gia – Gemeinsam aktiv im Alter“ gibt es auf der Seite der AWO Bremen. Das Projekt wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Stärkung der Teilhabe Älterer – Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Universität der 3. Generation
Wissensdurst stillen in der „Universität der 3. Generation“

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Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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