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Zwei Spielerinnen schlagen beim Bremer Trendsport Roundnet einen Ball.
Jonas Hoffmeister

Fun- und Trendsport in Bremen

Von Blasrohrschießen bis Padel-Tennis

Sport ist gesund. Doch immer nur bei Fußball, Fahrrad, Schwimmen und Tennis zu bleiben, kann langweilig werden. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, der findet im Angebot der Bremer Sportvereine diverse Varianten von Fun- und Trendsport für verschiedene Altersstufen. Im Folgenden stellen wir eine kleine Auswahl vor. Ob Hobbyhorsing für Kinder oder Roundnet für Jugendliche und Erwachsene – jede Menge Spaß ist garantiert.


 

  1. Blasrohrschießen: Junge Disziplin für jedes Alter

    Im Abenteuerfilm hat man es schon mal gesehen: das geschickte, lautlose Verschießen von kleinen Pfeilen mit dem Blasrohr. Tatsächlich stammt die Jagdtechnik von den indigenen Völkern Lateinamerikas. Mittlerweile hat sich daraus aus eine internationale Sportdisziplin entwickelt. Auch in Deutschland findet der junge Wettkampfsport allmählich Beachtung.

    Zwei Männer machen Blasrohrschießen, eine der Trendsportarten in Bremen
    Rainer Laube (l.) und Carsten Sanders zeigen, wie das Blasrohrschießen funktioniert. Kristina Bumb

    In der Hansestadt bietet zum Beispiel der Blumenthaler Schützenverein Trainingsmöglichkeiten an. „Im vergangenen Sommer hat der Nordwestdeutsche Schützenbund den Sport als Disziplin anerkannt“, erzählt Rainer Laube, der die neue Vereinssparte mit aus der Taufe gehoben hat. Mehrmals pro Woche üben nun Erwachsene und Kinder gemeinsam, die kleinen Pfeile per Puste zur Zielscheibe zu lenken. 1,20 Meter lange Alurohre mit Mundstück dienen als Sportgerät. Aus einer Entfernung von sieben Metern fliegen die Metallpfeile zum Ziel.

    „Das Tolle ist, dass man diesen Sport schnell und intuitiv erlernen kann. Außerdem ist er für jedes Alter geeignet und  macht einfach Spaß“, sagt Rainer Laube. Wer möchte, kann mit dem Team Blumenthaler Mosquitos bei Turnieren antreten. „Wir hoffen, mit Angeboten wie Blasrohr- und Bogenschießen oder dem Funsport ,Speed Steel‚ wieder mehr Kinder und Jugendliche für das Vereinsleben zu begeistern“, ergänzt der Vereinsvorsitzende Carsten Sanders.

  2. Roundnet: Rasante Trendsportart mit Bremer Community

    Angestrengte Sportlerinnen und Sportler schlagen beim Trendsport Roundnet einen kleinen Ball auf ein rundes Netz.
    Beim Roundnet schlagen die Spielenden einen kleinen Ball auf ein rundes Netz. Jonas Hoffmeister

    Roundnet ist eine junge Ballsportart, die – wie der englische Name schon sagt – mit einem runden Netz gespielt wird. „Bei Roundnet treten zwei gegen zwei auf einem 360 Grad Spielfeld ohne Begrenzungen gegeneinander an. Der Ball wird auf ein trampolinartiges kleines Netz in der Mitte gespielt. Quasi wie Volleyball – nur nicht über ein Netz, sondern auf ein Netz“, erklärt Alina Götz, die den Trendsport beim Verein Bremen 1860 Schwachhausen trainiert.

    Maximal drei Mal wird der kleine Ball mit der flachen Hand von Spieler zu Spieler gepasst, bevor er auf das Netz geschlagen oder gelegt wird und von dort in verschiedensten Winkeln abprallt. Das gegnerische Team muss den Ball annehmen und wiederum einander zupassen. Da das Spielfeld überall ist, rennen, springen und werfen sich die Teilnehmenden zu Boden, um den kleinen Ball zu erwischen. Je nach Leistungsstand ensteht ein sehr rasantes und schweißtreibendes Match.

    Der Spaß ist ebenfalls groß, und so wächst die Fangemeinde. „Es ist super spannend, dabei zu sein, wenn eine Sportart so groß wird. Es gibt immer mehr Ligen, immer mehr Turniere und immer mehr Menschen, die Roundnet spielen“, sagt Alina Götz. Der Verein Bremen 1860 wird in der Wintersaison erstmals ein Team in die zweite Bundesliga entsenden.

    In der Hansestadt gibt es neben dem Vereinssport auch eine rege Roundnet-Community, die sich per Messenger zu Matches in Parks und Grünanlagen verabredet.

  3. Trendsport für Kids: Hobbyhorsing

    Zwei Mädchen springen bei der Trendsportart Hobbyhorsing mit Steckenpferden über ein Hindernis
    Das trainiert Ausdauer und Balance: Mit einem Steckenpferd über einen Parcours springen. BTV 1877

    Hobbyhorsing ist ein Freizeitsport mit Steckenpferden, der besonders bei Kids zurzeit hoch im Kurs steht. Insbesondere – aber nicht nur – Mädchen macht es Spaß, mit den altbekannten Steckenpferden einen Einblick in den Reitsport von Dressur bis Springen zu bekommen. In der Bremer Turnvereinigung von 1877, die  in der Östlichen Vorstadt ansässig ist, haben zwei junge Sportlerinnen eine eigene Sparte für Hobbyhorsing ins Leben gerufen.

    Beim Hobbyhorsing werden Geschicklichkeit und Ausdauer gleichermaßen trainiert. Wer schon einmal eine Runde mit dem Steckenpferd über einen Springparcours gedreht oder komplizierte Dressurübungen absolviert hat, weiß wie schweißtreibend das sein kann. Auch an Turnieren können die jungen Pferdehalterinnen und -halter teilnehmen. In Finnland, dem Ursprungsland des Trendsports, wird sogar eine nationale Meisterschaft veranstaltet.

  4. Stunts und Akrobatik in einem: Tricking

    Ein junger Mann hält sich beim Trendsport Tricking überkopf auf einer Hand.
    Die Bewegungsabläufe aus Saltos und Kicks beim Tricking sind extrem athletisch. Marvin Soltau

    Irgendwo zwischen Martial Arts und Leistungsturnen scheint die Trendsportart Tricking angesiedelt zu sein. Denn man muss schon sehr athletisch sein, wenn man diese rasante Mischung aus Saltos, Schrauben, Flikflaks, Break Danke, Capoeira und Taekwondo-Tritten beherrschen möchte.

    Mehrere Bremer Sportvereine bieten die Trendsportart an. Der TuS Huchting ist einer davon. „Das Ziel beim Tricking ist es, möglichst schwierige akrobatische Elemente in möglichst schwieriger Art und Weise aneinander zu reihen“, sagt Marvin Soltau vom TuS Huchting.

    Wichtig ist den sogenannten „Trickern“ dort, dass der Extremsport trotz der schwierigen Athletik für jeden offen steht. Beim freien Training unterstützen die erfahrenen Sportlerinnen und Sportler die Neulinge dabei, die spektakulären Moves einzuüben.

  5. Padel: Trendsport mit schnell wachsender Fangemeinde

    Eine Trendsportart, deren Fangemeinde in Bremen und auch weltweit zurzeit sehr schnell wächst, ist Padel. Der Trendsport wird am besten als eine Mischung aus Tennis und Squash beschrieben, wobei seine Fans meinen, dass Padel das Beste aus beiden Disziplinen vereint.

    Zwei Schläger vom Trendsport Padel und drei Bälle stehen aneinander gelehnt auf einem Padel-Court
    Padel-Tennis vereint das Beste aus Tennis und Squash. Freepik.com

    Der Bremer Hockeyclub hat eigens zwei Courts für den Outdoorsport neu eingerichtet, die übrigens auch von Gästen genutzt werden können, die nicht Vereinsmitglieder sind. Das 20 Meter lange und zehn Meter breite Spielfeld wird dabei durch eine Glaswand begrenzt. Der Clou: Diese Wand wird wie beim Squash mit bespielt.

    Die Schläger sind jedoch größer als beim Squash. Weil sie nicht mit Saiten bespannt sind, sondern aus gelochtem Spezialkunststoff bestehen, ist die Schlagtechnik weniger anspruchsvoll. Der Ball ähnelt unterdessen den Filzbällen aus dem Tennis.

    Generell gilt: Einsteigerinnen und Einsteiger können den neuen Racketsport dank einfacher Grundtechnik und etwas langsameren Bällen sehr schnell erlernen. Durch kürzere Laufwege ist der Trendsport auch für Untrainierte und Ältere geeignet. Gleichzeitig sind aber mit dem Einbezug der Glaswände und dem schnellen Winkelspiel spektakuläre Ballwechsel und viel Spielspaß garantiert.

  6. Nordic Blading: Ein bisschen wie Skifahren im Sommer

    Ein sportlich gekleideter Mann macht den Trendsport Nordic Blading mit Skistöcken und Rollerblades
    Beim Nordic Blading werden Skistöcke und zum Teil auch spezielle Rollschuhe eingesetzt. Bremer Ski-Club

    Obwohl im norddeutschen Flachland beheimatet, ist der Bremer Ski-Club mit mehr als 3500 Mitgliedern einer der größten Sportvereine der Hansestadt. Er bietet ein umfangreiches Sportprogramm – und das nicht nur im Winter zur Skisaison. Gymnastik, Nordic Walking, Inline-Hockey, Qigong, Senioren-Fitness, Radtouren, Wanderausflüge, Reisen für die Generation 60+ und vieles mehr gehören zum ganzjährigen Programm. Zu den Sportarten, die vor allem im Sommer ausgeübt werden, zählt auch die recht unbekannte Sparte Nordic Blading beziehungsweise Skiroller.

    „Nordic Blading imitiert die Bewegungsabläufe des Skilanglaufs. Man hat längere Rollphasen und unterstützt diese mit Skistöcken“, sagt Peter Pleus, der Übungsleiter der Sparte. Er hat die Abteilung vor einigen Jahren ins Leben gerufen, damit die Skifans auch im Sommer ihre Technik und Ausdauer trainieren können. Nordic Blading ist aber nicht nur etwas für Skifahrer und -fahrerinnen, sondern steht als Spezialsportart, die durch den Gebrauch der Stöcke ebenfalls an Nordic Walking erinnert, für sich.

    Als Sportgeräte können normale Inliner-Skates dienen. Fortgeschrittene nutzen für den Outdoor-Sport auch sogenannte Skiroller. „Sehr vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um abgeschnittene Langlaufski, die vorne und hinten Rollen haben“, erklärt Peter Pleus. „Wir fahren damit überall, wo es gute Radwege gibt. Es macht einfach Spaß, in der Natur zu sein.“

  7. Den inneren Rockstar bei „PoundFitness“ entfesseln

    Eine Trainerin der Trendsportart Pound hält Trommelstöcke in einer Turnhalle in die Luft. Hinter ihr stehen weitere Menschen mit Trommelstöcken
    Bei der Trendsportart „PoundFitness“ kommen Trommelstöcke zum Einsatz. TV Bremen-Walle

    Schweißtreibende Workouts zu mitreißender Musik sind beliebt. Nach Zumba und Bokwa kommt nun „PoundFitness“, bei dem die Sporttreibenden zu Rockstars werden.

    „PoundFitness“ ist eine intensive Cardio-Jam-Session, welche simuliertes Schlagzeugspielen mit leichtem Widerstand kombiniert. Durch die kontinuierliche Bewegung des Oberkörpers mithilfe der leicht gewichteten „Ripstix“, speziellen Trommelstöcken, verwandeln sich die Sporttreibenden mit jedem Song in einen kalorienverbrennenden Drummer beziehungsweise Drummerin.

    Der TV Bremen-Walle bietet das innovative Workout an, das Cardio, Pilates, Krafttrainingelemente, plyometrische und isometrische Bewegungsabläufe verbindet. Musikbegeisterte kommen bei dem erst 2011 in den USA entwickelten Workout voll auf ihre Kosten.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

zum Themenspecial „Vereine in Bremen“

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Autorenbild Kristina Bumb

Von Kristina Bumb

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