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shakespeare im park trotz corona
Marianne Menke

Bühnenreife Kultur – unter freiem Himmel und mit Abstand

Kreativszene meldet sich aus dem Lockdown zurück – mit dem „Bremer Kultursommer Summarum“

Monatelang lag das kulturelle Leben aufgrund der Corona-Pandemie in Bremen quasi brach. Doch schon in dieser Zeit bewiesen zahlreiche Künstlerinnen und Künstler ihre Kreativität in der Krise mit virtuellen Angeboten. Nun dürfen sie auch wieder – noch eingeschränkt und natürlich mit den nötigen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen – direkt vor Publikum agieren. Und umtriebig und einfallsreich wie die hiesige Kulturszene ist, wurde zum Beispiel gleich der „Bremer Kultursommer Summarum“ aus dem Boden gestampft.

Die zahlreichen Veranstaltungen finden bis Ende August statt und fußen auf der Kooperation von mehreren Bremer Kulturschaffenden. Initiiert von Bremer Shakespeare Company, gemeinsam entwickelt mit den Festivalleitungen von Nord nach West, Summer Sounds, La Strada, dem VIS-A-VIS Kulturnetzwerk, der Musiker Initiative Bremen und vielen mehr.

Über den ganzen Sommer versammelt sich also eine Vielzahl von Bremer Akteurinnen und Akteuren. Mit dabei sind zum Beispiel: Theater Bremen, Blaumeier-Atelier, Bremer Kriminal Theater, Schnürschuh-Theater, Figurentheater Mensch, Puppe!, Literaturkontor und Golden Flamingos. Darunter befinden sich zudem zahlreiche Solokünstlerinnen und Solokünstler. Gespielt wird dabei an ganz verschiedenen Orten in Bremen und auch umzu – und zwar immer an der frischen Luft und mit begrenzter Zuschauerzahl.

Ein facettenreiches  Sommerprogramm

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Schauspiel unter dem Baum: Der St. Pauli-Hof vor dem Kleinen Haus des Theaters Bremen wird zur Bühne während des „Bremer Kultursommers Summarum“. Lennart Hantke/Theater Bremen

So bunt wie die Bremer Kulturszene ist, so abwechslungsreich wird auch das Programm. Es reicht dabei von Theater, Musik und Akrobatik über Lesungen, Diskurse sowie Figurentheater bis zu Tanz und Clownerie. Einen großen Teil bestreitet etwa das Theater Bremen mit diversen Aufführungen und Gastspielen an einem ungewöhnlichen Ort: dem St. Pauli-Hof vor dem Kleinen Haus. Auf dem Spielplan stehen dort unter anderem die Performance „Dog Days“ (20. Juni), das Live-Hörspiel „Die wilden Schwäne“ (25. Juni) und das Familienkonzert „Peter und der Wolf“ (12. Juli).

Shakespeare im Bürgerpark

Auch Bremens traditionelles Sommer-Event „Shakespeare im Park“ kann stattfinden – und zwar bereits zum 25. Mal. In diesem Jahr geht es allerdings erstmalig etwas anders über die Bühne. Die Bremer Shakespeare Company spielt nicht wie gewohnt an fünf, sondern an zehn Tagen – vom 1. bis 16. Juli. Die Inszenierungen werden jeweils zweimal hintereinander in gekürzter, episch-szenischer Form präsentiert – und die Jubiläumsveranstaltung (11. Juli), mit der das Ensemble den besonderen Geburtstag begeht,  sogar gleich dreimal an einem Tag. Auf dem Programm stehen dabei „Ein Sommernachtstraum“, „King Lear“, „Maria Stuart“, „Hamlet“, „Doktor Faustus für Zwei“, „Midsummer“, eine Komödie mit Musik in englischer Sprache, und „Das Wintermärchen“.  Alle Termine und Zeiten gibt es hier.

Weitere Highlights

Ein besonderer Open-Air-Musikgenuss in kleinem Kreis in Salonatmosphäre erwartet die Besucherinnen und Besucher im Garten vom Gerhard-Marcks-Haus. Julia Bachmann (Gesang) und Nastja Schkinder (Akkordeon) präsentieren dort am 27. Juni dreimal musikalische Juwelen.

„Préludes“ heißt es am 3. und 4. Juli auf der Melcherswiese im Bürgerpark: Das Ensemble Of Curious Nature und Helge Letonja haben in Kooperation mit dem Step Text Dance Project in intimer Probenarbeit einen tänzerischen Reigen zu den 24 Préludes von Frédéric Chopin geschaffen. In Tanzsolos und Duetten verdichtet der Choreograf Helge Letonja die unterschiedlichen emotionalen Facetten in einem ausdrucksvollen zeitgenössischen Tanz.

„Blaumeiers Grand Prix“ ist am 5. Juli im St. Pauli-Hof zu erleben. „Dabei gehen nur Sängerinnen und Sänger an den Start, die etwas zu bieten haben und ein echter musikalischer Geheimtipp sind“, versprechen die Akteure des Blaumeier-Ateliers.  Da drängen neben allen, die Rang und Namen haben, auch bislang unbekannte Supertalente an die Spitze der internationalen Hitlisten.

Was gilt es bei allen Veranstaltungen zu beachten?

Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Deswegen finden alle Veranstaltungen unter bestimmten Bedingungen statt. So gibt es keine Abendkasse. Karten gibt es nur im Vorverkauf bei Nordwest Ticket.

An den verschiedenen Spielorten ist nur eine begrenzte Zuschauerzahl zulässig. Die Vorstellungen sind gekürzt und dauern in der Regel 45 Minuten. Beim Einlass empfehlen die Veranstalter und Veranstalterinnen, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Und auch mit dem aktuell nötigen Abstand beweist der „Bremer Kultursommer Summarum“, dass die hiesige Kulturszene kreativ und gesund ist.

Alles Wissenswerte sowie Programmergänzungen zum „Bremer Kultursommer Summarum“, der unter anderem von der Sparkasse Bremen unterstützt wird, gibt es auf der Website.

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Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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