Bremer Blogs: frauenseiten.bremen
Das Projekt will Frauen für das Schreiben im Internet begeistern
Egal, ob über Fashion, Food oder Fitness – bloggen ist total angesagt. Auch in Bremen gibt es viele spannende Themen, über die es sich zu schreiben lohnt. Wir stellen in unserer Serie nach und nach Bloggerinnen und Blogger aus der Hansestadt vor.
In diesem Teil der Serie geht es um die frauenseiten.bremen – ein feministisches Blogprojekt, das zum Stadtportal www.bremen.de gehört und zudem von der Bremischen Gleichstellungsstelle unterstützt wird. Renate Strümpel aus der Redaktion hat unsere Fragen beantwortet.
Warum wurden die frauenseiten ins Leben gerufen?
Renate Strümpel: Wir wollten von Anfang an Frauen für das Schreiben im Internet begeistern. Anfang der 2000er-Jahre waren weibliche Stimmen wenig im Netz präsent. Unser Ziel war und ist es, Frauen zu ermutigen, im Internet zu schreiben. Später, 2014, auch konkret zu bloggen, da dies das Medium der Stunde war.
Hat sich dieses Ziel über die Jahre geändert?
Renate Strümpel: Wir sind ein Team aus verschiedenen Frauen unterschiedlicher Herkunft. Unsere ehrenamtliche Redaktion hat seit Anbeginn vielen Frauen die Möglichkeit gegeben, erste Schritte in Sachen Bloggen, Social Media, aber auch Backoffice zu gehen. Wir geben unser Wissen auf Augenhöhe weiter und verstehen uns heute als Online-Redaktion sowie einziges und einzigartiges feministisches Blogprojekt der Region. Inzwischen vergeben wir regelmäßig Praktikumsplätze und vermitteln Kenntnisse in Web-gerechtem Schreiben, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Social-Media-Management und vielem mehr. Damit bestärken wir Frauen, digital zu arbeiten. Gleichzeitig verstehen wir uns als Teil der feministischen Szene Bremens und vernetzen uns entsprechend mit anderen Frauenprojekten im Land Bremen.
„Wenn wir an einem Themenspecial arbeiten, ist das immer für eine Zeitlang unser Fokus“
Wie wichtig ist der Bremenbezug der Beiträge?
Renate Strümpel: Unser Name sagt es schon: frauenseiten.bremen – wir beschäftigen uns mit frauenpolitischen, gesellschaftlichen, aber auch kulturellen Themen. Bremen ebenso wie das Thema Feminismus sind in unseren Inhalten zu finden. Den Bremenbezug stellen wir her, so oft es geht. Zusätzlich kuratieren wir auch einen eigenen Veranstaltungskalender, der einen starken Bezug zum Land Bremen hat.
Wer wirkt bei frauenseiten.bremen mit?
Renate Strümpel: Wir sind ein Team aus festen freiwilligen Mitarbeitenden, die verschiedene Aufgaben übernehmen und regelmäßig in der Redaktion arbeiten. Gleichzeitig gibt es einen Pool an freien Autor*innen und Illustrator*innen, die ebenfalls mitwirken. Die Altersspanne startet bei 20 Jahren und endet bei 72. Ich als hauptamtliche Koordinatorin betreue das Projekt mit 20 Wochenstunden. Auf den regelmäßigen offenen Redaktionstreffen können sich interessierte Mitstreiter*innen informieren.
Was ist die Lieblingsrubrik der Redaktion?
Renate Strümpel: Eine sehr schwierige Frage. Wir haben verschiedene Themenreihen wie Was ist eigentlich …?, Presse-Pott, Video zum Wochenende oder FLINTA* der Woche, die wiederkehrend spannende Themen aufgreifen. (FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Interpersonen, nicht-binäre Menschen, Transpersonen und Agender-Personen.) Seit zwei Jahren schreibt eine werdende Hebamme über ihre Ausbildung. Ganz frisch ist die Reihe Frau erfunden zu Frauen in den Wissenschaften. Das letzte Themenspecial beschäftigte sich mit dem Thema Musik. Wenn wir an einem Themenspecial arbeiten, ist das auf jeden Fall immer für eine Zeitlang unser Fokus und irgendwie unsere „Lieblingsrubrik“.