Meine Favoriten

EIn Pflaster an der Ellbeuge mit rotem Herz darauf symbolisiert die Blutspende
Freepik.com

Alles über die Blutspende: Lebensretter gesucht

Wo und wie kann ich in Bremen Blut spenden?

Leben retten – das ist nicht nur mit spektakulären Rettungseinsätzen möglich, sondern auch ganz einfach: mit einer Blutspende. Durch Operationen, Unfälle und Krankheiten gibt es jederzeit einen großen Bedarf an Blutkonserven. Der kostbare Stoff lässt sich nicht herstellen. Daher ist die Medizin auf Spenden angewiesen. Wer Blut spenden kann, wo es in Bremen Blutspendetermine gibt, welche Blutgruppe besonders gefragt ist und wie eine Blutspende abläuft, erklären wir in diesem Artikel.


Warum sind Blutspenden wichtig?

Blutspende
Blutspenden: Einfach, effektiv und lebensrettend. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Blut zu spenden, ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, Leben zu retten. Jedes Jahr brauchen Tausende von Patientinnen und Patienten in Deutschland Bluttransfusionen. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die sich einer Operation unterziehen, Unfallopfer mit schweren Verletzungen, Personen, die an Krebs oder anderen schweren Erkrankungen leiden, Frauen während der Geburt, Menschen mit Blutkrankheiten wie Anämie oder Hämophilie und viele mehr. Sowohl geplante medizinische Verfahren als auch Notfallsituationen können den Bedarf an Blutkonserven beziehungsweise Aufbereitungen verschiedener Blutbestandteile auslösen.

DRK-Blutspendedienste in Deutschland benötigen jeden Tag rund 15.000 Spendewillige. Wer Blut spendet, trägt dazu bei, diesen dringenden Bedarf zu decken. Gleichzeitig gibt es sowohl durch saisonale Schwankungen als auch die demografische Entwicklung häufig Engpässe. Erstspenden und eine längerfristige Spendebereitschaft sind daher höchst willkommen.

Welche Arten von Blutspenden gibt es?

Junge Frau steht an der Anmeldung für die Blutspende
Das DRK veröffentlicht regelmäßig Termine für eine Vollblutspende. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Eine Vollblutspende ist die gängigste Art. Dabei werden in rund zehn Minuten etwa 500 Milliliter Blut entnommen und anschließend auf ihre Verträglichkeit geprüft. Dieses Blut wird in seine Bestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten und Blutplasma) aufgeteilt und kann bis zu drei Menschen helfen. Zum Einsatz kommt es bei Operationen, Krankheiten und so weiter in Krankenhäusern und Praxen.

Bei der Plasmaspende entnimmt das medizinische Personal nur die Blutflüssigkeit (Plasma). Alle zellulären Blutbestandteile gelangen wieder zurück in den Körper. Blutplasma und die darin enthaltenen Proteine bilden die Grundlage für viele lebenswichtige Arzneimittel. Diese Spende dauert etwa 45 bis 60 Minuten und ist bis zu 60 Mal innerhalb von zwölf Monaten möglich. Im Gegensatz zur Vollblutspende ist bei der Plasmaspende auch wegen der längeren Dauer eine Bezahlung üblich.

Die dritte Variante, die Thrombozytenspende (ist derzeit nicht in Bremen möglich), konzentriert sich auf die Entnahme von Blutplättchen und dauert etwa 60 bis 90 Minuten.

Wo kann ich in Bremen spenden?

Blutspendemobil vom DRK
Der DRK-Blutspendedienst fährt in die verschiedenen Stadtteile Bremens. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Für die Vollblutspende bietet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Bremen Termine zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten an. Dazu geht die Organisation regelmäßig  in die Stadtteile, beispielsweise in Gemeinden, aber auch an außergewöhnliche Locations wie das Weserstadion. Die aktuellen Blutspendetermine finden sich auf der Website des DRK Bremen.

Eine Plasmaspende ist in Bremen beim Anbieter CSL Plasma Services Bremen sowohl in der Innenstadt als auch im Weserpark möglich. Eine Anmeldung ist besonders bei Erstspenden notwendig.

Wer kann Blut spenden?

Blut läuft bei der Blutspende durch einen Schlauch
500 Milliliter Blut pro Spende können einem anderen Menschen das Leben retten. Freepik.com

Für eine Blutspende müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, darunter ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm. Die Blutgruppe ist in den meisten Fällen unerheblich, da fast immer Bedarf für alle besteht. Immer gebraucht wird aber in jedem Fall die Blutgruppe 0 negativ – denn diese kann im Notfall allen helfen. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, Blut abgegeben werden kann bis zum vollendeten 73. Lebensjahr – bei der Erstspende bis zum vollendeten 63. Lebensjahr. Es ist wichtig, dass Spenderinnen und Spender in den letzten Wochen nicht akut krank waren oder verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen haben. Während der Menstruation sollte man nicht spenden, und es gibt auch Kriterien wie den Hämoglobinwert und bestimmte Krankheiten wie HIV oder Hepatitis, die eine Spende ausschließen können. Niedriger Blutdruck und hoher Puls können ebenfalls Ausschlusskriterien sein. Schwangere Personen und Menschen, die in den letzten Wochen ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Drogen intravenös konsumiert haben, sollten auch darauf verzichten.

Im Zweifelsfall ist es immer besser, sich vor einer geplanten Spende vom medizinischen Personal beraten zu lassen und offene Fragen zu klären. Für einen Überblick, ob man spenden darf, gibt es einen kurzen Online-Check vom Deutschen Roten Kreuz.

Wie oft kann man Blut spenden?

In Deutschland dürfen gesundheitlich geeignete Personen regelmäßig Blut spenden: Männer sechs Mal pro Jahr, Frauen vier Mal pro Jahr. Das liegt daran, dass Frauen meist einen niedrigeren Eisengehalt im Blut haben und sich ihr Körper daher länger erholen muss. Insgesamt ist es also möglich, etwa alle zwei beziehungsweise drei Monate Blut zu spenden und damit anderen Menschen zu helfen. Meist lassen sich die Termine dafür langfristig planen.

Wie läuft eine Blutspende ab?

Junge Frau bei der Blutdruckmessung vor der Blutspende
Niedriger Blutdruck und hoher Puls können Ausschlusskriterien sein, daher werden sie im Voraus gemessen. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Der erste Schritt ist, einen Blutspendetermin zu vereinbaren. Die Spende selbst nimmt nur etwa zehn Minuten in Anspruch, für den gesamten Aufenthalt sollte man aber rund eine Stunde Zeit einplanen.

Nach der Anmeldung (mit Ausweis und – wenn bereits vorhanden – Blutspendeausweis) folgt nämlich erst einmal ein Fragebogen zur medizinischen Vorgeschichte, kürzlichen Krankheiten und Ähnlichem. Anschließend misst das Personal den aktuellen Hämoglobinwert sowie die Körpertemperatur, Blutdruck und Puls. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin folgt der „vertrauliche Selbstausschluss“. Hier kann man anonym einer Verwendung der eigenen Spende widersprechen, falls man etwa eine akute Infektion vermutet, das aber nicht preisgeben möchte.

Arzt nimmt eine Temperaturmessung vor der Blutspende vor
Bevor es losgeht, misst ein Arzt oder eine Ärztin die Körpertemperatur. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Dann geht es zur Spende. Die Abnahme der etwa 500 Milliliter Blut dauert selten länger als zehn Minuten. Dies kann jedoch je nach individuellem Körperbau und Gesundheitszustand variieren. Im Anschluss folgen eine Ruhepause auf der Liege und eine Entspannungsphase mit Imbiss, bei der man vor allem viel trinken sollte, um den Flüssigkeitsverlust schnell auszugleichen. In den 24 Stunden nach der Spende sollte man zudem körperliche Anstrengung vermeiden. Übrigens: Ergibt die Untersuchung des Blutes Auffälligkeiten, erhält der Spender beziehungsweise die Spenderin eine Information darüber.

Tipps zur Vorbereitung auf eine erfolgreiche Spende

Um eine erfolgreiche Blutspende zu gewährleisten, ist es wichtig, sich im Voraus gut darauf vorzubereiten. Hier sind sieben Tipps, die dabei helfen, die Spende erfolgreich durchzuführen:

  1. Vereinbaren Sie im Voraus einen Termin beim Blutspendedienst
  2. Vermeiden Sie alkoholische Getränke mindestens 24 Stunden vor der Spende.
  3. Trinken Sie sowohl vor als auch nach der Spende viel Wasser – mindestens 1,5 Liter.
  4. Essen Sie vor der Spende eine ausgewogene Mahlzeit, vor allem eisenhaltige Lebensmittel
  5. Nehmen Sie keine blutverdünnenden Medikamente ein.
  6. Bringen Sie einen gültigen Ausweis (und gegebenenfalls einen bereits vorhandenen Blutspendeausweis) mit.
  7. Informieren Sie den Arzt oder die Ärztin über alle medizinischen Bedingungen oder Allergien, die Sie haben könnten.
  8. Planen Sie genug Zeit für die Spende ein, um anschließend noch entspannen und einen Snack einnehmen zu können.
Drei Personen beim Snack zur Erholung nach der Blutspende
Nach der Spende ist es wichtig, sich zu stärken und ausreichend zu trinken – dafür steht beim DRK alles bereit. DRK-Blutspendedienst NSTOB/MV

Die gesundheitlichen Vorteile des Blutspendens

Blutprobe zur Untersuchung im Labor
Eine Probe jeder Blutspende wird im Labor untersucht. Freepik.com

Eine Blutspende hilft nicht nur anderen Menschen, sondern kann auch Vorteile für die eigene Gesundheit haben. Eine Spende reduziert beispielsweise das Blutvolumen des Körpers, woraufhin dieser neues Blut produziert. Dies wiederum kann das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen senken. Darüber hinaus werden beim Spenden bestimmte Hormone freigesetzt, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken können.

Darüber hinaus unterzieht der Blutspendedienst jegliches Blut einer Untersuchung. Stellt er dabei Krankheiten oder Auffälligkeiten fest, informiert er die betroffene Person darüber. Ein kostenloser Gesundheitscheck ist somit inklusive.

Das könnte Sie auch interessieren

Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

Mehr Artikel von Alena

Nutz doch die SPOT App!