Stadtteilentwicklung: Verkehrsversuche auf Zeit in der Martinistraße
„Transformartini“ soll Aufenthaltsqualität in der Innenstadt schaffen
Surfen, wo sonst der Berufsverkehr durchrauscht, Filme genießen, wo sonst die Ampel Rot zeigt, und Konzerten lauschen, wo sonst Hupen dominieren. All das ist vom 24. Juli 2021 bis 18. April 2022 in der Bremer Innenstadt möglich. Dafür sorgt ein Projekt unter dem Motto „Transformartini“.
Eigentlich fahren dort täglich auf vier Spuren Autos, nun soll etwas anderes Platz finden – das ist das Prinzip des „Erlebnisraums Martinistraße“. Das Projekt will den Platz in der Innenstadt temporär umwidmen: von der Durchgangsstraße in einen Raum mit Aufenthaltsqualität. In Auftrag gegeben wurde es von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und umgesetzt von der Sternkultur UG.
Was passiert mit dem Verkehr?
In den unterschiedlichen Phasen des Projekts sind verschiedenen Regelungen vorgesehen – vom Rückbau bis zur Teil-Einbahnstraße. Für einen großen Teil der Martinistraße herrscht während des gesamten Zeitraums eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde. Zudem sollen Protected Bikelanes (geschützte Radwege) zwischen Am Brill und Pieperstraße Radfahrende schützen.
Die anliegenden Grundstücke, das Parkhaus Pressehaus und die östliche Langenstraße sind dabei weiterhin zu erreichen. Vom 22. Juli bis 8. August fährt die Buslinie 25 eine Umleitung über die Neustadt. In Ausnahmefällen – beispielsweise zur Anlieferung oder für große Fahrzeuge, die nicht wenden können – stellt die Stadt während der gesamten Dauer Ausnahmegenehmigungen aus.
Zum Start – vom 22. Juli bis 10. August – bietet eine temporäre Sperrung zwischen Pieperstraße und Langenstraße den Raum für die ersten Aktionen. Die Phase 1 läuft vom 11. August bis 11. September. Dann steht ein sogenannter Verkehrsversuch mit Zweirichtungsverkehr an. Phase 2 folgt bis zum 21. November: der Verkehrsversuch Teil-Einbahnstraße. Anschließend geht es bis zum 18. April 2022 zurück zum Status aus der Phase 1, allerdings mit weiteren Verkehrseinschränkungen für verschiedene Aktionen und Events.
Das Programm
Ein echtes Highlight zum Start des Projekts ist die 1. Bremer Surfwelle. Vom 24. Juli bis 8. August ist dafür eine künstliche Welle installiert, auf der Interessierte nach Anmeldung surfen können. Auch das „Bremer Filmfest“ nutzt den neu entstandenen Raum an mehreren Tagen.
Ein „Stadtgarten“ soll während der Verkehrsberuhigung auf der Querung der Martinistraße von der Pieperstraße zur Langenstraße und Heimlichenstraße zum Entspannen einladen. Und auf dem „Martiniplatz“ an der Zweiten Schlachtpforte sind Konzerte, Theater und Lesungen zu erleben. Außerdem gibt es jeden ersten Samstag im Monat einen „Markt der guten Dinge“. Das gesamte Programm findet sich im Onlinekalender. Darüber hinaus soll die Gastronomie neue Flächen nutzen (Bewerbungen per E-Mail).