Solidarisch in Gröpelingen – die Stadtteilgewerkschaft
Gemeinsam für eine bessere Gesellschaft
„Es gibt mir Kraft und Hoffnung, in Zeiten von Hass und Krieg eine Vision von einer besseren Gesellschaft, von einem guten und sicheren Leben für alle zu haben“, beschreibt Maja Pawlak ihre Motivation. Die 37-Jährige ist seit fünf Jahren aktives Mitglied bei der Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Gröpelingen. Dort kämpft sie mit rund 120 anderen Mitgliedern für mehr Gerechtigkeit.
„People, Power, Solidarität“
Das ist das Motto der Initiative Solidarisch in Gröpelingen, die 2016 von einigen Aktivistinnen und Aktivisten gegründet wurde. „Unser Ziel ist es, Ungerechtigkeiten aufzudecken, für soziale Verbesserungen einzustehen sowie die Gesellschaft nachhaltig zu verändern“, sagt Maja Pawlak. In der Beratung der Mitglieder sieht die Stadtteilgewerkschaft eine ihrer Aufgaben. „Haben Mitglieder Probleme bei der Arbeit, mit dem Aufenthalt, dem Jobcenter, den Vermietern oder Vermieterinnen, dann beraten und unterstützen wir sie“, so Maja Pawlak weiter. Eine Mitgliedschaft ist dafür Voraussetzung. Wie man Mitglied wird, erfahren Interessierte in einem persönlichen Gespräch.
Demonstrationen, Workshops und andere Aktionen
Füreinander einstehen und auf aktuelle Probleme aufmerksam machen – das wollen die Mitglieder von Solidarisch in Gröpelingen. „Aus diesem Grund organisieren wir für den 2. Dezember eine Demonstration unter dem Motto ‚Klimakrise, Kriege und Armut bekämpfen – nicht die Migration‘“, berichtet die Aktivistin, der das positive Miteinander und das Verständnis füreinander am Herzen liegen. Sie will gemeinsam mit den anderen Mitgliedern etwas bewegen, und zwar von unten aus der Gesellschaft heraus.
Dafür bilden sich die Mitglieder weiter. Sie beschäftigen sich in Workshops mit verschiedenen Themen, um die persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben. Dann geht es um Fragen wie: Was ist Solidarität? Was heißt Kapitalismus? Was wollen rechte Parteien? Welche Ursachen sind für aktuelle Probleme und Ungerechtigkeiten verantwortlich?
Miteinander Zeit verbringen – etwa bei der „Küche für alle“
Alle zwei Wochen treffen sich die Aktiven in den verschiedenen Komitees und planen Veranstaltungen wie beispielsweise „Küfa“. „Küfa“ steht für „Küche für alle“. „Dies ist ein Raum zum Kennenlernen. Wir verbringen miteinander Zeit beim Essen, hören Musik, spielen Theater. Kurz: Wir haben ein schönes gemeinsames Erlebnis“, erklärt Maja Pawlak. Dies sei auch eine Gelegenheit, um Kraft für neue Aktionen zu schöpfen und Ideen zu kreieren, die dann in der nächsten Vollversammlung diskutiert werden.
Die Vollversammlungen haben einen bunten Rahmen, denn viele Mitglieder weisen einen Migrationshintergrund auf. Sprachbarrieren seien kein Problem. „Bis vor Kurzem gab es eine zweisprachige Moderation und eine Flüsterübersetzung, inzwischen bieten wir sogar Synchronübersetzungen in Türkisch, Arabisch, Bulgarisch und Englisch an“, sagt die Aktive. Und damit auch Eltern entspannt – ohne Sorge um den Nachwuchs – an der Sitzung teilnehmen können, sorgen die Veranstaltenden von Solidarisch in Gröpelingen für eine Kinderbetreuung.
Autorin: Daniela Conrady
Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stadtteilgewerkschaft.