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Wasteant – Abfallanalyse
Wasteant

Nachhaltiges Start-up: Abfall als wertvolle Ressource

Das junge Unternehmen Wasteant ist Preisträger des „Bremer Gründungspreises 2023“

Einmal im Jahr verleiht die Sparkasse Bremen den „Bremer Gründungspreis“ an besonders innovative, junge Unternehmen. Im Juni 2023 war es wieder so weit: Dann erhielt Wasteant den Preis für seine Innovation im Bereich Abfallqualitätsmanagement – und zwar „made in Bremen“. Über 7000 Euro freut sich das nachhaltige Start-up, das im Oktober 2021 gegründet wurde und inzwischen 16 Mitarbeitende beschäftigt.

Abfall mit künstlicher Intelligenz zu einer wertvollen Ressource machen

Künstliche Intelligenz (KI) ist spätestens seit dem ChatGPT, einem Chatbot von OpenAI, in aller Munde – und nicht ganz unumstritten. Doch KI ist gar nicht so neu. Das Fraunhofer Institut erforscht und entwickelt bereits seit mehreren Jahrzehnten intelligente Lösungen und bewertet diese. Fraglich ist jedoch, ob sich menschliches Denken und Lernen auf Computer übertragen lassen. Die Köpfe hinter Wasteant sind davon überzeugt. Sie entwickeln KI-basierte Systeme für die Abfallwirtschaft. „So machen wir Abfall zu einer wertvollen Ressource“, sagt Maximilian Storp, CEO des jungen Unternehmens.

Um Nachhaltigkeit und Recycling geht es den Gründern von Wasteant. Im Herbst 2021 riefen Dr. Christian Müller, Dr. Szymon Krupinski und Arturo Gomez Chavez das Start-up ins Leben. Die drei hatten sich während des Promotionsstudiums kennengelernt und bereits eine Idee namens „Packetant“ in die Tat umgesetzt, bei der es sich um Verpackungen drehte. Als sie mit der SWB ins Gespräch kamen, wechselte das junge Unternehmen seine Ausrichtung: von Verpackungen Richtung Abfallmanagement.

Die Wasteant-Lösung bewertet unstrukturierte Abfallströme in großen Mengen – automatisch. Die eingesetzte künstliche Intelligenz analysiert und quantifiziert das eingehende Material. „Damit erreichen wir eine sofortige Erkennung von Störstoffen. Die eingehenden Lieferungen können wir zurückverfolgen und die Wertschöpfungskette verbessern, was insgesamt zu einem effizienteren Anlagenbetrieb führt,“ erklärt Maximilien Storp den Prozess.

Das Team von Wasteant
Arturo Gomez Chavez, Maximilian Storp, Dr. Szymon Krupinski und Dr. Christian Müller (von links) sind die Köpfe hinter Wasteant. Wasteant

So funktioniert das sinnvolle Sortieren von Müll bei Wasteant

„Bei der SWB haben wir bereits 2021 einen Prototypen unserer Materialeingangskontrolle eingesetzt. Nun übernehmen wir auch die Überwachung aller Anlieferungstore und des Bunkers“, sagt Maximilian Storp von Wasteant. Vorstellen kann man sich das so: Dort, wo bisher ein Mensch stand und beim Abkippen des Abfalls zugeschaut hat, hängen heute eine Farb- sowie eine Wärmebildkamera und ein 3-D-Sensor. Eine Software sammelt und bewertet dabei die Daten aus.

„Der thermische Verwerter bekommt zum Beispiel Informationen über die Homogenität oder die Feuchtigkeit des angelieferten Abfalls“, erklärt der CEO. Störstoffe oder heißes Material stelle das System sofort bei Lieferung fest. Diese können dann aus dem Abfall entfernt werden. Würde etwa eine Gasflasche nicht entdeckt, könnte die Verbrennungsanlage schließlich Schaden nehmen. „Auf dieser Basis ermöglichen wir eine völlig neue Transparenz bei der Materialannahme und Empfehlungen für die Materialhomogenisierung in Vorbereitung für die Verbrennung“, sagt Maximilian Storp weiter.

Wasteant – Abfallanalyse
Diese Fotos stellen die kombinierte Abfallanalyse als Blick durch die Sensorbox auf einen abkippenden Lkw dar. Das linke Foto zeigt die Aufnahme, die man durch die Farbkamera sieht. Das rechte Foto zeigt, wie über das Farbbild eine automatische Liveanalyse ergänzend gelegt ist. Wasteant

Das Start-up Wasteant bietet auf seiner Website mehr Infos zum Unternehmen und zur sinnvollen Abfallverwertung.

„Bremer Gründungspreis“

Einmal im Jahr verleiht die Sparkasse Bremen den „Bremer Gründungspreis“ an Unternehmerinnen und Unternehmer, die erfolgreich ein Start-up in Bremen aufgebaut haben. Die ersten Plätze sind mit insgesamt 10.000 Euro Preisgeld dotiert. Wer sie gewinnt, leistet mit seiner Gründungsgeschichte nicht nur einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Gründerklimas in Bremen, sondern nimmt darüber hinaus auch eine Vorbildfunktion in Sachen Existenzgründung ein.

Autorin: Daniela Conrady

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Von adn_admin

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