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Gründung und Start-up – wie geht das überhaupt?

Wer sich selbstständig machen will, sollte einiges bedenken

Am Anfang steht die Geschäftsidee. Doch wie kann ich damit ein Unternehmen gründen und mich selbstständig machen? Und was muss man bei einer Gründung alles beachten? Wir haben mit Dino Zirwes von der Sparkasse Bremen gesprochen. Der Experte für Existenzgründungen erläutert alle Schritte, die für ein Start-up nötig sind.


Die Idee

Gründung – Idee für ein Start-up
Mit einer Idee für ein Start-up fängt es an. Aber was sind die nächsten Schritte für eine Gründung? Gajus/Freepik.com

Starten sollte man mit einer Analyse der Idee beziehungsweise dem Kern des geplanten Geschäfts. „Ist es etwas gänzlich Neues, was es auf dem Markt noch nicht gibt? Oder handelt es sich dagegen um einen schon etablierten Beruf oder eine verbreitete Dienstleistung?“

Sei das Modell bereits bekannt, sei es dementsprechend leichter, sich mit den Voraussetzungen für die Gründung auseinanderzusetzen. Dazu gehören beispielsweise Fragen wie:

  • Wie groß ist der Markt?
  • Gibt es Konkurrenz?
  • Wo ist ein guter Standort?
  • Wie teuer darf das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung sein?
  • Muss ich Genehmigungen einholen?

Im Gegensatz dazu müsse der Markt bei einer gänzlich neuen Idee viel detaillierter sondiert werden. Dafür müsse man erst einmal herausfinden, ob das Produkt oder die Dienstleistung überhaupt gebraucht werde, betont Dino Zirwes. „Dabei bitte nicht nur Freunde und Familie fragen, sondern ruhig auch mal fremde Leute auf der Straße oder die Fachleute bei der Bank.“

Die Entwicklung

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Gründungen erfordern oft Teamarbeit bei der Entwicklung der Geschäftsidee. Sitthiphong/Freepik.com

Zusätzlich zum Input aus Laiensicht hilft vor allem der Blick von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, um eine Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Es könne sich daher anbieten, ein „Startup Weekend“ zu besuchen, um dort mit Gleichgesinnten an seiner Idee zu arbeiten, empfiehlt der Gründungsexperte. „Dies hilft meist, in kurzer Zeit ein Gefühl für den Markt zu entwickeln oder auch ein Team zu finden.“ Regelmäßig richten die Veranstalterinnen und Veranstalter von Bremen-startups.de auch andere (momentan digitale) Events aus, etwa die „Startup Pitch Night Bremen“ und das „Startup Speed-Networking Bremen“.

Ein weiterer Tipp vom Sparkassen-Fachmann: bei Starthaus Bremen mit der Gründungsidee vorbeischauen. „Die helfen mit Ansprechpartnern und -partnerinnen, Kontakten sowie Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans gern weiter!“ Die Beratung ist kostenfrei und offen für alle, die sich in Bremen oder Bremerhaven selbstständig machen wollen.

Die Rechtsform

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Für ein Start-up muss einiges bedacht werden. Rawpixel.com/Freepik.com

„Für die Frage, welche Rechtsform am besten für die Gründung geeignet ist, lohnt sich der Besuch bei einem Steuerberater beziehungsweise einer Steuerberaterin“, empfiehlt Dino Zirwes. Diese würden sich im rechtlichen Bereich einfach am besten auskennen.

„Zudem ist es ratsam, diese Fachlaute auch gleich über die betriebswirtschaftliche Planung schauen zu lassen“, fügt er hinzu.

Die Finanzierung

Die wenigsten Gründerinnen und Gründer in spe haben das Kapital für ihre Geschäftsidee auf der hohen Kante. Daher ist der nächste Schritt bei einem Start-up der Gang zur Bank. Diese sei für die Finanzierung vor allem interessiert an einem Businessplan, erklärt Sparkassen-Experte Dino Zirwes. Dazu gehörten unter anderem:

  • Informationen zu Produkt oder Dienstleistung
  • Konkurrenz
  • Standort
  • Voraussetzungen
  • Mietverträge
  • Rentabilitäts- sowie Liquiditätsplanung für die nächsten Geschäftsjahre

„Die Bank braucht aber auch alle Informationen zu den Gründenden“, betont der Start-up-Fachmann. Nur so könne sie sich ein detailliertes Bild über die Person machen, die die Finanzierung beantragt. Zu diesen Informationen zählen etwa:

  • Schufa
  • Bankauskunft
  • monatliche Kosten
  • Kapitalbedarf
  • Lebenslauf und Ausbildung
  • Aufstellung über Vermögen und Schulden

Zum Schluss entscheidet dann die Bank, ob sie an das Vorhaben glaubt und Marktchancen sieht oder nicht. „Absagen werden bei uns in einem (wenn möglich) persönlichen Gespräch ganz genau erklärt“,  sagt Dino Zirwes. Zusätzlich würden in diesem Fall auch Alternativen für die Gründung aufgezeigt.

Gründungen und Start-ups bei der Sparkasse Bremen

In Sachen Gründung ist die Sparkasse die erste Ansprechpartnerin in Bremen. Dino Zirwes und sein Team haben für jede Geschäftsidee ein offenes Ohr und geben gern ein Feedback.

Weitere Informationen

Die momentane Hürde bei der Gründung: Corona

Die Pandemie hat die gesamte Gesellschaft verändert – und natürlich auch die Geschäftswelt. „Derzeit ist es schwierig, stark von der Corona-Krise betroffene Branchen wie die Gastronomie zu finanzieren“, berichtet der Sparkassen-Experte.

„Wir haben ein paar Anfragen von Geschäftsübernahmen in der Gastro, wo wir nur darauf warten, den Gründern und Gründerinnen Kredite zur Verfügung zu stellen, um den Kauf abschließen zu können. Aber hierzu ist es erforderlich, dass sie auch wieder Kundschaft bewirten können.“ Das zehre ganz schön an den Nerven. Daher sei ein regelmäßiger Austausch wichtig. „Wir sprechen jeden Monat aufs Neue mit den Kundinnen und Kunden, um zu sehen, was möglich ist und was eben leider noch nicht.“

Kontakt zum Team der Sparkasse Bremen

Vereinbaren Sie einen Termin mit dem Team Gründungen und Start-ups der Sparkasse Bremen.

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Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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