Kleingartenvereine in Bremen: Kleingärtnergemeinschaft Eiche e.V.
In Walle leben bis heute viele Kaisenhaus-Bewohner
Eigenes Obst und Gemüse anbauen, einfach im Garten sitzen oder gemütlich mit Freunden grillen: Wer all das möchte, kann eine Parzelle in einem Kleingartenverein in Bremen kaufen beziehungsweise pachten. In unserer Serie stellen wir Bremer Parzellengebiete vor – in diesem Teil die Kleingärtnergemeinschaft Eiche e.V.
Gärten und Gemeinschaftsgrundstücke
„Unser Parzellengebiet umfasst 90 Hektar Land, die wir als Kleingärtnergemeinschaft verwalten. Es gibt etwa 160 Parzellen, die im Durchschnitt etwa 500 Quadratmeter groß sind – dazwischen liegen Gemeinschaftsgrundstücke“, erklärt Wiebke Hartmann-Mühlisch, die erste Vereinsvorsitzende. Die Kleingärtnergemeinschaft wurde 1951 aus einem bestehenden Vorgänger-Verein gegründet. „Die Fläche ist schon sehr lange ein Parzellengebiet. Wir haben auch noch einige Kaisenhaus-Bewohner und -Bewohnerinnen, die ein lebenslanges Wohnrecht haben“, sagt die Gartenfreundin. Die Kleingärtnergemeinschaft pflegt zudem eine Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Findorff. „Gemeinsam betreiben wir einen Kita-Garten auf unserem Gelände“, sagt die Gartenbesitzerin. Dort können die Kinder viel über Pflanzen, Gärtnern und einen respektvollen Umgang mit der Natur lernen.
Eine bunte Freizeitgestaltung von der Parzelle aus
Das Besondere an dem Kleingartenverein ist die Lage. „Direkt um die Ecke ist der Stadtwald mit dem Stadtwaldsee. Aber auch die Kleine Wümme fließt an den Gärten vorbei. Mit dem Boot kommt man schnell ins Blockland. Wir sind sehr zentral und trotzdem wirklich grün gelegen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, hier seine Freizeit abwechslungsreich zu gestalten“, weiß Wiebke Hartmann-Mühlisch. Ein besonderes Highlight ist zudem ein großer Spielplatz auf dem Vereinsgelände. Dort können die Kinder spielen, toben und das ein oder andere Abenteuer erleben – er ist für alle geöffnet.
Wartelistenplätze für Interessierte
Für Interessierte gibt es auf der Website der Kleingärtnergemeinschaft Eiche e.V. ein Bewerbungsformular. In einem persönlichen Gespräch stellen sich beide Seiten vor und schauen, ob man zusammenpasst. Aktuell sind allerdings keine freien Gärten verfügbar – wie in vielen Parzellengebieten in Bremen. „Sobald ein Garten frei wird, melden wir uns bei den Interessierten“, erklärt die Vereinsvorsitzende. Wichtig ist der Kleingärtnergemeinschaft, dass die Interessierten ein grundsätzliches Interesse an Selbstversorgung haben und familienfreundlich sind. „Das trägt nach unserem Verständnis unter anderem zur nachhaltigen Förderung der kleingärtnerischen Grundwerte bei“, so Wiebke Hartmann-Mühlisch.
Veranstaltungen und Feierlichkeiten im Kleingartenverein
Im Laufe des Jahres organisiert der Verein verschiedene Veranstaltungen für die Mitglieder. „Im September haben wir immer eine mobile Saftpresse vor Ort – und alle, die daran interessiert sind, können eigenen Apfelsaft herstellen. Im Winter findet jährlich unser ‚Glühwein-Fest“ statt. Und zu Ostern veranstalten wir ein ‚Feuerschalen-Fest‘. Das wird sehr gut angenommen“, erklärt die Parzellistin. In Planung seien aktuell noch ein Sommerfest sowie ein Lampionfest mit einem benachbarten Verein zum jährlichen Saisonende. „Aber das ist noch nicht spruchreif.“
Nachhaltige und ökologische Grundwerte
Das Gemeinschaftsgrün des Vereins wird seit einigen Jahren nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet. „Auch damit leisten wir unseren Beitrag zur nachhaltigen Förderung der kleingärtnerischen Grundwerte. Wir organisieren beispielsweise regelmäßig gemeinschaftliche Entsorgungsaktionen oder Häckseldienste auf dem Gelände. So minimieren wir das Verkehrsaufkommen in unserem Gebiet und steigern den Erholungswert sowie die Sicherheit für Kinder“, sagt die Kleingärtnerin. In Zukunft soll das Parzellengebiet nahezu frei von motorisierten Fahrzeugen werden.
Wasser und Strom im Garten
Eine weitere Besonderheit der Kleingartenanlage ist, dass viele der 160 Parzellen über einen Wasseranschluss verfügen. „Das ist der Nachkriegszeit und den Kaisenhäusern geschuldet. Das Gebiet glich damals einem kleinen Dorf, und deshalb sind die meisten Gärten an das Wassernetz angeschlossen. Strom gibt es allerdings nicht auf jeder Parzelle, aber auf den meisten“, sagt Wiebke Hartmann-Mühlisch.
Alles auf einen Blick
- Verein: Kleingärtnergemeinschaft Eiche e.V., Am Neuwerk 6, 28219 Bremen
- Anzahl und Größe der Parzellen: 160 Gärten von 300 bis 800 Quadratmeter
- Freie Parzellen: Nein – eine Bewerbung lohnt sich aber trotzdem
- Strom-/Wasseranschluss: nahezu alle Gärten haben einen eigenen Wasseranschluss und viele Gärten haben einen Stromanschluss
- Preis der Pacht: 18 Cent pro Quadratmeter
- Kontakt: 0421-354867, info@klgg-eiche.de oder bewerber@klgg-eiche.de
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.
Von Sarah Meyer
Als waschechtes Küstenkind liebe ich alles, was der Norden zu bieten hat. Vor einigen Jahren zog es mich von der Wurster Nordseeküste in die Hansestadt – und jetzt schlägt mein Herz für die Weser.
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