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Corona und Heimwerken – Werkzeug
Pixabay

Heimwerker krempeln die Ärmel hoch

In Bremen werden in der Corona-Zeit viele schöne Do-it-yourself-Projekte umgesetzt

In der Corona-Zeit haben wir uns einerseits zu einer Nation von Online-Shoppern entwickelt. Auf der anderen Seite nutzen wir das Plus an Freizeit oft mit großem Eifer in den eigenen vier Wänden sowie im Garten: Heimwerken liegt mehr denn je im Trend – auch in Bremen und der umliegenden Region.

Corona und Heimwerken – Garten
Für einen schönen Rasen und bunte Beete legen sich viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ins Zeug. Pixabay

„Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“, heißt es in dem bekannten Hit „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug. Eben dieses Motto aus dem Neue-Deutsche-Welle-Song greifen viele Menschen während der Pandemie auf. Ärmel hoch und anpacken – Sonderurlaub, Kurzarbeit und Co. machen es möglich.

Welche Projekte werden umgesetzt?

Das Hauptaugenmerk liegt für die meisten im Freien: Der Garten hat es besonders vielen Personen angetan. Ob eine makellose Grünfläche, ein buntes Blumenbeet oder eine kleine Auswahl an Obstbäumen – die To-do-Liste bei Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern ist lang. Während der Kollege Tjark Worthmann davon berichtet, dass in seinem Bekanntenkreis neue Hochbeete gebaut wurden, blieb auch er selbst nicht untätig. „Wir haben ein paar Dinge am Haus gemacht. Die Küchenwand ist neu gestrichen, das Wohnzimmer wurde umgestaltet und der Fernseher hat dadurch einen neuen Platz bekommen“, sagt er.

Wie so viele andere hat auch ein Nachbar seinen Rasen erneuert. Das heißt, über mehrere Tage verteilt die ungeliebte „Unkrautwüste“ entfernen, dann den Sand Quadratmeter für Quadratmeter von Unreinheiten befreien und schließlich das neue Saatgut auftragen. Der Lohn der Mühen: Inzwischen sprießen die jungen Halme, der Rasen wächst und gedeiht langsam.

Auf dem Grundstück nebenan waren die Bewohnerinnen und Bewohner an ihren freien Tagen ebenfalls sehr fleißig. Die gepflasterte Auffahrt wurde mit einem Hochdruckreiniger vom gröbsten Schmutz befreit, für die Kinder steht eine neue Hüpfburg auf dem Rasen, und der Carport bekam einen neuen Anstrich verpasst.

Sitzecke und Fitnessgerät als Marke Eigenbau

Corona und Heimwerken – Sitzecke
Mal etwas anderes: Aus Holzpaletten und Sitzpolstern lassen sich gemütliche Möbel bauen. Renke Eilers

Voller Tatendrang hat sich der Kollege Renke Eilers in zwei außergewöhnliche Projekte gestürzt: eine Sitzecke aus Holzpaletten für den Balkon sowie ein Fitnessgerät. „Das Material für die Sitzecke – also Paletten, Holz- und Eisenwaren wie Schrauben und Winkel – habe ich bei verschiedenen Anbietern gekauft“, sagt er. Der Hobbyhandwerker benötigte rund sechs Stunden, um seinen Balkon in eine neue Sitzlandschaft zu verwandeln. Als Bonbon gönnte er sich noch einen neuen Grill.

Corona und Heimwerken – Fitnessgerät
Hanteltraining und viele weitere Übungen sind mit der selbstgebauten Crossover-Kabelzugstation möglich. Renke Eilers

Um die freie Zeit nicht nur auf dem Balkon zu vertreiben, sondern auch um zu Hause Sport zu treiben, baute sich Renke Eilers außerdem ein besonderes Fitnessgerät. „Es handelt sich dabei um eine sogenannte Crossover-Seilzugstation“, sagt er. Mit den Seilzügen und dementsprechendem Zubehör kann er nun mit vielen verschiedenen Übungen den ganzen Körper trainieren. „Gewichte waren bereits vorhanden – ansonsten wäre es noch deutlich teurer geworden“, erzählt er zufrieden.

Gibt es in Bremen einen Baumarkt-Boom?

Bei all den Aktivitäten ist es kaum verwunderlich, dass sich die lokalen Baumärkte über mangelnden Kundenzuspruch nicht beklagen können. „Bei uns sind im Grunde genommen alle Artikel sehr gut gelaufen“, bestätigt Geschäftsführer Michael Viohl vom Baumarkt Viohl (Borgfelder Heerstraße) den Boom während der Pandemie-Phase. Inzwischen sei aber wieder Normalität eingekehrt, wie er einräumt: „Die Corona-Krise ist aus unserer Sicht schon wieder vorbei.“

Ähnlich ist es auch beim Hellweg-Centrum in der Stresemannstraße. „Wir sind sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel tätig. Der Großhandel war von der Corona-Krise eher nicht betroffen, weil die Handwerksbetriebe ohnehin durchgearbeitet und damit auch bei uns eingekauft haben“, sagt Werbeleiter Joachim Bock. Im Einzelhandel habe sich der Boom allerdings „nicht bestätigt“.

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Autorenbild Guido Finke

Von Guido Finke

Meine Heimat ist das idyllische Hude – „zum Malen schön“ lautet hier das Motto. Ansonsten dreht sich bei mir als Fan der EWE Baskets Oldenburg und des SV Werder vieles um den Sport.

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