Der Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen
Initiative bietet kostenloses Beratungsangebot
Ob im Alter oder durch eine Krankheit: Wenn die Sehkraft nachlässt, sind viele Menschen von der Situation und den anstehenden Veränderungen im Leben überwältigt. Nur gut, dass es in der Hansestadt ein kostenloses Beratungsangebot gibt. Dank des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen e.V. können Betroffene durch Veranstaltungen und Informationsangebote auf den starken Rückhalt einer großen Gemeinschaft zurückgreifen.
Der Verein in Bremen bietet Rat und Hilfe sowie Informationen zu beruflichen Perspektiven und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit einer Sehbehinderung. „Wir verstehen uns als eine Organisation zur Selbsthilfe mit circa 270 Mitgliedern“, umschreibt Ralf Erdmann die über 100 Jahre alte Initiative aus der Hansestadt. Der erste Vorsitzende des Vereins ist selbst stark in seiner Sehkraft eingeschränkt. Er berichtet von regelmäßigen Anfragen von Personen, die Probleme mit ihren Augen durch Alter oder Krankheiten haben.
„Unsere Beratungsstelle ist eine erste Anlaufstelle für Menschen mit einer Sehbehinderung. Interessierte können dort auch gleich passende Hilfsmittel kennenlernen, die ihnen zukünftig das Leben einfacher machen“, erzählt Erdmann. Über Augenarzt beziehungsweise Augenärztin und Krankenkasse können Ratsuchende mit Sehbehinderung diese dann im Anschluss erhalten.
Menschen mit Sehbehinderung erhalten im Verein starken Rückhalt
Die Engagierten aus dem Verein sind auch gute Ansprechpersonen, wenn es um Fragen zu Problemen im Alltag geht. Neben dem Beratungsangebot offeriert der Verein bei Treffen und Veranstaltungen auch viele Möglichkeiten zum direkten und persönlichen Austausch untereinander. Viele Dinge ändern sich nämlich mit einer eingeschränkten Sehkraft. So lassen sich beispielsweise Hobbys nicht mehr wie gewohnt ausüben. In den Gesprächen mit den Menschen mit Sehbehinderung geht es dann laut Erdmann oft darum, wie das Leben künftig anders gestaltet wird.
„Wir sprechen über Lebenssituationen sowie Perspektiven, geben Ratschläge zu rechtlichen Dingen wie Schwerbehindertenausweis und Blindengeld. Darüber hinaus schauen wir gemeinsam, welche Hilfsmittel sinnvoll oder welche Rehabilitationsmaßnahmen zielführend sind“, sagt der erste Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen.
Als großes alltägliches Problem für Menschen mit Sehbehinderung nehme er – ebenso wie viele weitere Vereinsmitglieder – herumliegende E-Scooter im Stadtgebiet wahr. „Die sind uns tatsächlich durch die unvorhersehbaren Positionen an vielen Ecken oder direkt auf den Gehwegen ein großes Hindernis.“
Der Verein konnte mit seiner Lobbyarbeit in den vergangenen Jahren große Erfolge erzielen. „In sehr guter Zusammenarbeit mit der BSAG hat der Verkehrsbetrieb Lautsprecheransagen an einigen Haltestellen eingeführt“, berichtet Erdmann. „Außerdem wurde der Blindenleitstreifen im Hauptbahnhof bis zur Bürgerweide verlängert. Damit können sich in der Sehkraft eingeschränkte Menschen in ihrer Mobilität zukünftig deutlich besser orientieren“.
Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Internetseite des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen e.V.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.