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Tony Hauser

Verschoben: Die „jazzahead“ findet erst im April 2021 wieder statt

Neuer Messetermin steht fest

WICHTIGER HINWEIS: Aufgrund der Corona-Pandemie wird die „jazzahead!“ 2020 abgesagt. Die Entscheidung begründet Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der M3B GmbH, zu der die Messe Bremen gehört, wie folgt: „Die ,jazzahead!‘ lebt vom internationalen Austausch und von Begegnungen – dies wird in Corona-Zeiten leider nicht möglich sein, auch Ende April noch nicht. Wir bedauern die Absage sehr, aber der Gesundheitsschutz hat oberste Priorität.“ Die größte Jazz-Fachmesse der Welt, die ursprünglich von Donnerstag bis Sonntag, 23. bis 26. April 2020, in den Hallen 6 und 7 der MESSE BREMEN geplant war, sowie das begleitende Festival von Freitag bis Sonntag, 17. bis 26. April 2020, werden verschoben. Für die Fachmesse steht bereits ein neuer Termin: Donnerstag bis Sonntag, 29. April bis 2. Mai 2021. Das Partnerland Kanada und Showcases bleiben bestehen und werden so 2021 nachgeholt.


Bremen wird im April 2020 zum bereits 15. Mal der Hotspot für die internationale Jazzszene. Weltstars und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler geben sich bei der „jazzahead!“ vom 17. bis 26. April die Mikros in die Hand. Rund 100 Konzerte sind zu erleben. Denn unter dem Label findet nicht nur erneut  die viertägige Fachmesse der Branche statt, sondern traditionell auch das zehntägige Festival samt der Clubnight. Wie gewohnt steht bei der aktuellen Ausgabe der „jazzahead!“ ein Partnerland im Fokus. 2020 ist dies Kanada.

„Die jazzahead! hat sich in der Zeit ihres Bestehens zu einer wesentlichen Größe im Jazz-Business und einem Karrieresprungbrett entwickelt. Zugleich ist sie ein Publikumsmagnet geworden“, berichtet Sybille Kornitschky, Projektleiterin der „jazzahead!“ von der Messe Bremen.

Jazz in vielen Facetten

John Kameel Farah Clubnight Jazzahead!
John Kameel Farah ist während der Clubnight in der Kulturkirche St. Stephani zu hören. Victor Richardson

Insgesamt besticht die „jazzahead!“ mit vielen unterschiedlichen Programmpunkten. Die Messe bietet vier Tage lang – vom 23. bis 26. April – den internationalen Austausch auf Konferenzen und Konzerten. Das Festival vereint ebenfalls diverse Facetten: im Partnerlandprogramm mit Musik, Film und Literatur aus Kanada zum Beispiel sowie mit der Clubnight in mehr als 30 Locations in Bremen.

Kanadische Künstler und Künstlerinnen in Bremen

Am 17. April geht es mit dem Festival los. Das Eröffnungskonzert findet ab 20 Uhr im Theater Bremen statt. Dort gastiert die kanadische Singer-Songwriterin und Pianistin Laila Biali. Sie wurde erst vor Kurzem in ihrem Heimatland mit dem „Juno Award“ ausgezeichnet. Der Preis ist vergleichbar mit dem „Grammy“. Den zweiten Teil des Abends bestreitet die Performerin, Autorin und Musikerin Tanya Tagaq. Sie gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Inuit. Sie hat den traditionellen Kehlkopfgesang  der Ureinwohnergruppe auf ganz eigene Weise für den Jazz erschlossen – und stellt ebenfalls im Rahmen der „jazzahead!“ ihren Debütroman vor (19. April, Theater am Leibnizplatz).

Ein weiterer Höhepunkt ist das Galakonzert in der Glocke am 24. April. Dann kommt kein Geringerer als Rufus Wainwright in das Konzerthaus. Er gilt als herausragender Sänger, Komponist und Songwriter zwischen Pop und Klassik. Der umtriebige Künstler wird von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Bislang sind sieben Alben von ihm erschienen. Er schrieb etwa zahlreiche Songs für Film-Soundtracks (zum Beispiel „Shrek“), komponierte zwei klassische Opern und sang Duette Smit tars wie Sting und Robbie Williams. In Bremen feiert er die Deutschlandpremiere seiner neuen Platte „Unfollow The Rules“.

Auch abseits der Musik wollen kanadische Künstlerinnen und Künstler Spuren ihres Schaffens zeigen. Das Museum Weserburg zeigt etwa Arbeiten der Künstlerin Kapwani Kiwanga. Ihre Skulpturen aus schwarzem Marmor und Leuchten beziehen sich auf das New Yorker „Laternengesetz“ von 1713, demzufolge Sklaven im Dunkeln nur mit einer Laterne oder in Begleitung unterwegs sein durften.

Clubnight in ganz Bremen

Die Clubnight mit nationalen und internationalen Acts trägt den Jazz am 25. April in rund 30 Spielstätten in Bremen – und dabei nicht nur in typische Konzertsäle, sondern auch in Hotels und Bars zum Beispiel. Auch bei der Clubnight ist neben Formationen – etwa aus Finnland, Dänemark, Großbritannien und Deutschland –  das Partnerland Kanada präsent. Dafür wurden ebenfalls besondere Bands ausgewählt. Dazu zählt das Josh Zubot String Quintet mit den Brüdern Josh und Jesse Zubot, das in der Schwankhalle zu hören ist. Das Code Quartet um die vielfach ausgezeichnete Saxofonistin und Komponistin Christine Jensen, die unter anderem bereits zwei „Juno“-Awards gewann, tritt in der Schaulust im Güterbahnhof auf. Mit dabei ist auch der Pianist und Komponist John Kameel Farah in der Kulturkirche St. Stephani, der Elemente aus Barockmusik, Längen des Nahen Ostens und zeitgenössischer Musik mit Improvisation und Elektronik mischt.

Showcase-Festival mit nationaler und internationaler Besetzung

Posaunistin Audrey Ochoa Jazzahead Bremen
Posaunistin Audrey Ochoa spielt während der „Canadian Night“. Uryelle Dimailig

Weitere Einblicke in die Vielfalt der kanadischen Jazz- und Musikszene bietet darüber hinaus die „Canadian Night“ am ersten Messetag, 23. April, ab 19.30 Uhr, im Rahmen der Showcases in Halle 7 der Messe Bremen sowie im Schlachthof. Acht Formationen treten dann auf und präsentieren in Kurzkonzerten bis zu 45 Minuten Auszüge ihres musikalischen Schaffens: Mit dabei sind etwa so unterschiedliche Künstler wie die Posaunistin Audrey Ochoa mit ihrer Band, das Quartett des klassisch ausgebildeten Gitarristen Itamar Erez sowie das Gemeinschaftsprojekt Dédé Java Espiritu von Pianistin Marianne Trudel und Schlagzeuger John Hollenbeck.

Zur Showcase-Reihe gehören darüber hinaus das „European Jazz Meeting“ mit 16 Bands am 24. April,  die „German Jazz Expo“ am 25. April mit acht Bands aus Deutschland sowie die „Overseas Night“ am letzten Abend der „jazzahead!“ am 26. April. Das große Finale bestreiten Badi Assad aus Brasilien, das Connie Han Trio aus den USA, Escalandrun aus Argentinien, Etuk Ubong sowie The Etuk’s Philosophyaus Nigeria, das palästinensische Faraj Suleiman Trio, Melissa Aldana mit ihrer Band aus Chile und den USA sowie Ron Minis Trio aus Israel und das SooJin Suh Chordless Quartet aus Korea.

Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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