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Tjark Worthmann

Zu Gast im Bremer Kriminal Theater

Immer mit einem Blick über den Genre-Tellerrand

Bremer Kriminal Theater
Perdita Krämer und Ralf Knapp bilden zusammen die Künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Bremer Kriminal Theaters. Tjark Worthmann

Mitten in Walle ist mit dem Bremer Kriminal Theater ein Haus beheimatet, das nicht nur klassische Krimistücke aufführt, sondern das Publikum aus nah und fern dabei auch gern einmal auf andere künstlerische Art und Weise mitnimmt. Diese besondere Kombination hat dem Theater im  Bremer Westen eine treue Anhängerschaft beschert, die immer wieder zurückkehrt, um sich kulturell anspruchsvoll in die Welt des Verbrechens zu stürzen.

Hinter den Kulissen des Kriminal Theaters Bremen stehen professionelle Schauspielende und ein engagiertes Team, das mit Leidenschaft und Hingabe dafür sorgt, dass jede Aufführung für die Menschen im Publikum zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Von der Auswahl der Stücke bis zur Gestaltung der Bühnenbilder wird jeder Aspekt mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail behandelt. Perdita Krämer und Ralf Knapp zeichnen für die Gründung des Hauses im Jahr 2011 verantwortlich und sind heute Künstlerische Leitung und Geschäftsführung in Personalunion. „Alles begann in der Friesenstraße“, erinnert sich Krämer an die Anfänge im Bremer Viertel. „Vor ein paar Jahren waren wir dann auf der Suche nach einem neuen Spielort und konnten den jetzigen Platz auf dem Gelände der Union Brauerei finden.“

Bremer Kriminal Theater hat erfolgreiche aktuelle Krimibücher im Repertoire

Bremer Kriminal Theater
Der Saal im Bremer Kriminal Theater bietet Platz für knapp 200 Personen. Tjark Worthmann

Der Saal des Theaters zeigt sich mit sehr hohen Decken und direktem Blick auf das rustikale Holzgestell des Dachstuhls. Je nachdem, wie der Platz bestuhlt ist, passen knapp 200 Besuchende in die Räumlichkeiten in der Theodorstraße in Bremen-Walle. Die gestiegenen Energiekosten verursachen für die Verantwortlichen in der vergangenen Zeit schon deutliche Mehrkosten, doch Krämer und Knapp möchten an dem Standort festhalten.

Neben der klassischen Krimikomödie und Klassiker bieten die beiden, die auch für die künstlerische Ausrichtung verantwortlich sind, auch moderne Dramatisierungen zeitgenössischer Kriminalromane. Vor Kurzem hat das Team des Bremer Kriminal Theaters beispielsweise „Der Fund“ von Bernhard Aichner auf die Bühne gebracht. „Wir haben die Theaterfassung selbst geschrieben, und der Buchautor war persönlich bei der Aufführung dabei und total begeistert. Auch der Nummer-eins-Bestseller „Achtsam morden“ von Karsten Dusse befindet sich im Repertoire des Hauses.

„Krimi muss ja nicht immer Krimi sein“, erzählt Krämer und fügt an, dass die offene künstlerische Ausrichtung des Hauses es den beiden nicht immer leicht macht. „Wir wollen den Fächer aufspannen und den Blick über den Tellerrand des Krimis werfen.“ Die Auswahl der kommenden Stücke ist für die beiden daher auch manchmal wie ein Blick in die Glaskugel, um herauszufinden, was bei den Gästen im Bremer Kriminal Theater ankommt.

Künstlerische Leitung setzt sich bei jeder Inszenierung neue Aufgaben

In den vergangenen Jahren formierte sich aus dem regelmäßigen Publikum des Theaters sogar ein engagierter Förderverein. „Ich glaube mit inzwischen über 100 Mitgliedern“, berichtet Knapp stolz, der bei vielen Vorführungen im Saal auch immer wieder Stammgäste entdeckt. „Wir sehen unser Kriminal Theater in erster Linie als Unterhaltungstheater. Doch wir sind auch relativ ehrgeizig, was die theatralische und ästhetische Ausrichtung angeht“, sagt Knapp. „Wir wollen uns weiterentwickeln und stellen uns bei jeder Inszenierung neue Aufgaben.“

Für die Zukunft wünschen sich die beiden neben vielen interessierten Gästen auch eine weiter fortgeführte Förderung durch die Kulturbehörde. „Ich möchte außerdem noch einmal ein Werk von Jan Costin Wagner als Inszenierung auf die Bühne bringen“, äußert sich Knapp in einem künstlerischen Ausblick. „Diese ganz besondere Art der Melancholie aus seinen Werken finde ich einfach großartig“, ergänzt er. „Wir möchten weiter diese kleine Insel sein, auf der die Leute aus ihrem Alltag fliehen können und einfach mal auf andere Gedanken kommen“, wünscht sich Krämer für die kommende Zeit.

 

Mehr Informationen zum Bremer Kriminal Theater und zu den Inszenierungen finden sich auf dieser Seite im Internet.

Bremer Kriminal Theater
Der Saal im Bremer Kriminal Theater bietet Platz für knapp 200 Personen.
Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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