
Sit‘n‘Skate: Mit dem Rolli im Skatepark
Türöffner für Bewegung und Sport
Am 13. Dezember 2025 ist es wieder so weit – dann heißt es „Sit’n’Skate“. Von 10 Uhr bis 13 Uhr steht der Skatepark P5 am Alten Postamt in Bremen Menschen mit Rollstuhl offen. Drei Stunden können sie sich auf Rampen und Hindernissen ausprobieren, Tipps und Tricks erlernen und einfach gemeinsam Spaß haben. „Wir freuen uns über alle, die vorbeikommen. Zuschauer, Anfänger und Anfängerinnen sowie Fortgeschrittene – alle sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig“, lädt Organisator David Lebuser ein.

Spaß steht im Mittelpunkt
Um Tipps, Spaß und Austausch geht es bei Sit’n’Skate, die Treffen finden regelmäßig statt. „Bei uns dürfen alle alles machen“, sagt David Lebuser. Das Team ist da, um zu moderieren, anzuleiten und ein wenig zu kontrollieren. Wer sicher und routiniert mit seinem Rollstuhl umgeht, ist mobiler, unabhängiger und kann mehr unternehmen. „Genau diesen Umgang und das Selbstvertrauen fördern wir. Insbesondere Kinder profitieren davon für ihre weitere Entwicklung – und sie lernen auch voneinander. Denn viele haben im Alltag keinen Kontakt zu anderen Kindern im Rollstuhl“, so der Mitgründer und Geschäftsführer von Sit‘n‘Skate. Neben den offenen Treffs an Wochenenden (Termine stehen immer aktuell auf der Website von Sit‘n‘Skate) in verschiedenen deutschen Städten bietet Sit’n’Skate auch Kurse in Schulen, im Rahmen von Ferienprogrammen sowie bei Sportfesten an.
Rollstuhl als cooles Sportgerät
Seit David Lebuser vor Jahren einen Unfall hatte, ist der „Rolli“ nicht nur sein tägliches Hilfsmittel, sondern vor allem sein Sportgerät geworden. Er steckte den Kopf nicht in den Sand, „nur“ weil er nicht mehr laufen konnte, sondern wurde aktiv. „Ich hatte Bock, den Rollstuhl auszuprobieren“, erinnert er sich. Schnell entwickelte er ein Gefühl für sein Sportgerät und gewann 2014 die erste Meisterschaft beim „Life Rolls on“ in Venice Beach. Die Idee, mit anderen Menschen den Spaß mit dem Rollstuhl zu teilen, lag für David Lebuser auf der Hand. So organisierte der Skate-Profi bereits 2013 die ersten Treffen in Dortmund von und für Menschen mit Rollstuhl. In Bremen sind sie seit 2022 am Start.
Von der Idee zum gemeinnützigen, überregionalen Verein
Diese Idee hat sich zu einer deutschlandweit bekannten Initiative entwickelt. Sit’n’Skate ist heute eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft und bietet inzwischen regelmäßige Veranstaltungen in Dortmund, Hamburg, Hannover, Lüneburg, Bremen, Oldenburg und Aurich an, um Mobilität, Selbstvertrauen und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. David Lebuser ist fast immer vor Ort. Wenn große und kleine Menschen ihren Rollstuhl neu entdecken, steht er als Übungsleiter allen mit Rat und Tat zur Seite.

Raum geben
Nicht nur die Rollstuhlfahrenden sind bei den Treffen auf den Rampen des Skateparks unterwegs, auch Eltern, Geschwister sowie Freundinnen und Freunde dürfen aktiv sein. „Eigentlich eifern Kinder ihren Eltern nach. Bei uns ist es andersherum: Hier eifern Eltern ihren Kindern nach. Dafür haben wir immer ein bis zwei Rollstühle im Gepäck“, erklärt David Lebuser. Dann setzen sich Eltern und Geschwister in einen „Leihrolli“ und testen den Umgang damit. So könnten sich alle besser in die Lage des Rollstuhlfahrenden hineinversetzen und verstehen, worin die täglichen Herausforderungen liegen.
Stärken und empowern
„Wenn ein Kind nach unseren Treffen oder Kursen seinen Schulweg alleine bewältigen kann oder ein Jugendlicher auf einmal den Drive bekommen hat, den Rolli nicht mehr als Klotz am Bein zu empfinden, sondern als stylisches Sportgerät zu sehen, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagt David Lebuser lachend. Sein Team und er freuen sich über jeden Fortschritt und jeden Erfolg. Denn Sit’n’Skate versteht sich als Türöffner für Bewegung und Sport zur Förderung von Teilhabe, Wahrnehmung und Inklusion.
Autorin: Daniela Conrady, Fotos: David Lebuser
Mehr Infos zu Sit’n‘Skate gibt es unter www.sitnskate.de.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

und auf "Zum Homebildschirm hinzufügen" klicken.