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Pedder Spezialrad Bremen

Das Pedder Spezialrad erfreut sich großer Beliebtheit

Kostenlose Ausleihe an vielen Standorten in der Stadt möglich

Das Spezialrad Pedder gehört zu den Projekten in Bremen, die zeigen, wie Mobilität für alle funktionieren kann. Mit Spezialrädern, die kostenlos ausgeliehen werden können, schafft das Angebot Möglichkeiten für Menschen, die sonst nicht oder nur eingeschränkt Fahrrad fahren könnten. Seit 2019 sorgt Pedder dafür, dass Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Beeinträchtigung in den Stadtteilen gemeinsam auf Tour gehen können – nachhaltig, inklusiv und bodenständig. In Findorff finden sich sogar nach Voranmeldung Ehrenamtliche, die Menschen bei den Touren begleiten.

Ein Bremer Projekt mit besonderem Ursprung

Entstanden ist Pedder im Rahmen einer Klimaschutzinitiative. Ziel war es von Anfang an, gemeinsames Fahren zu erleichtern und klimafreundliche Mobilität für unterschiedliche Lebenssituationen nutzbar zu machen. Heute wird Pedder unter anderem über Sponsoren wie die Lotterie Bingo und die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft gefördert. „Ergänzt werden diese Mittel durch Spenden und Sponsoring regionaler Partner – darunter auch die Sparkasse Bremen, die vier der Spezialräder direkt unterstützt“, erklärt ADFC-Bremen-Pressesprecherin Frauke Maack im Gespräch. Auch das beliebte und kostenlose Lastenrad Fietje wird vom Fahrradclub verwaltet.

Kostenlose Ausleihe für alle – einfach und barrierearm

Pedder Spezialrad BremenGebucht wird einfach über die Pedder-Website. Dort steht eine Online-Reservierung nach vorheriger Registrierung zur Verfügung. Die maximale Ausleihdauer beträgt dabei sechs Tage. Da die Räder immer mit mindestens zwei Personen genutzt werden – einer fahrenden Person und mindestens einer mitfahrenden – lassen sich individuelle Touren oder Alltagsfahrten gut planen. Die Spezialräder stehen dabei an unterschiedlichen Standorten im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung. Vor der ersten Ausleihe findet eine Einweisung statt. Funktionen, Sicherheitshinweise und Besonderheiten des jeweiligen Modells werden dabei erklärt: Wie wird ein Rollstuhl fixiert? Wie verhält sich ein Dreirad beim Lenken? Wie wird die Plattform abgesenkt? Diese Einführung ist fester Bestandteil der Ausleihe.

Der Pedder-Fuhrpark mit sechs Fahrzeugen besteht aus Modellen der Marke Van Raam:

  • Dreitandem (Fun2Go): Auf dem Dreiradtandem Fun2Go sitzen zwei Personen nebeneinander. Eine Person lenkt und beide treten, wobei für den Beifahrenden optional auf Freilauf geschaltet werden kann.

  • Fahrrad-Rikscha (Chat): Ideal, wenn Menschen selbst nicht treten können. Eine Person steuert, ein oder zwei Personen fahren komfortabel vorne mit. Eine verstellbare Fußplatte macht das Ein- und Aussteigen einfach und sicher. Die komfortable und gut gefederte Transportbank ist mit zwei Sicherheitsgurten ausgestattet. Taschen und Rücksäcke können problemlos in der Gepäckaufbewahrung verstaut werden. Das Rad ist mit einem Verdeck zum Sonnen- und Regenschutz ausgestattet.

  • Spezialtandem (OPair): Das OPair ist ein Spezialtandem mit schiebbarem Rollstuhl und damit das flexibelste aller Spezialrad-Modelle in Bremen. Am Zielort angekommen, lässt sich der vordere Sitz mit wenigen Handgriffen vom Fahrrad entkoppeln und separat schieben. Der Lenker fungiert dabei als Schiebegriff. Dieser rudimentäre Rollstuhl ist perfekt für kurze Spaziergänge oder Museumsbesuche geeignet.

  • Rollstuhltransportrad (VeloPlus): Das VeloPlus ist ein Rollstuhltransportrad. Perfekt also für alle, die dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen sind und deren Begleitpersonen. Ohne Hebehilfe oder viel Kraftaufwand wird der Rollstuhlfahrende auf die kippbare Auffahrtsplatte gefahren. Dort greift die Rollstuhlverriegelung und befestigt den Rollstuhl stabil und sicher.

Alle Räder der Pedder-Spezialradpalette verfügen über einen Elektroantrieb, um das Fahren insbesondere mit mehreren Personen angenehmer zu machen. Die Modelle sind breiter als herkömmliche Fahrräder, aber auf jeden Fall kompakt genug für den Stadtverkehr. Zwischen Anfang Dezember und Anfang März geht Pedder in die sogenannte Winterruhe. Die Onlinebuchung wird pausiert, Ausleihen sind aber laut Maack dennoch möglich – dann allerdings flexibel über eine Anfrage per E-Mail. Die ruhige Jahreszeit wird genutzt, um die Räder zu warten und kleinere Reparaturen vorzunehmen. Dies sichert die Qualität des Angebots und sorgt dafür, dass die Saison im Frühjahr verlässlich starten kann.

Engagement direkt aus der Nachbarschaft

Ein besonderer Schwerpunkt von Pedder ist die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Stationen im gesamten Stadtgebiet. Die Standorte übernehmen den Unterstellplatz, kümmern sich vor Ort um die Übergabe und unterstützen bei Fragen. Durch dieses Engagement gelingt es, die Räder wohnortnah zu verteilen – ein wichtiger Faktor für ein inklusives Mobilitätsangebot. Die Nachfrage wächst laut der Pressereferentin stetig. Regelmäßige Umfragen zeigen den Wunsch nach weiteren Rädern und zusätzlichen Stationen. Pedder bleibt damit ein Projekt, das sich gemeinsam mit der Stadt weiterentwickeln soll. „Damit Pedder weiterhin kostenfrei bleiben kann, wird eine stabile Finanzierung benötigt. Ein neuer Förderantrag über Mittel aus der Bingo-Lotterie ist bereits gestellt. Ziel ist es, das Angebot dauerhaft niedrigschwellig und inklusiv zu halten – ein Anspruch, den wir mit Pedder seit Beginn prägen“, so Maack.

In der Klimazone Findorff haben sich vor einigen Monaten auf Initiative von Klimaschutzmanagerin Gesche Reich sogar Freiwillige zusammen gefunden, die gern ehrenamtlich mitradeln. Menschen, die keine private Begleitung mitbringen, können somit ebenfalls Ausflüge mit dem Pedder-Spezialrad unternehmen. Die Geschäftsstelle der Klimazone in der Münchener Straße 146 dient dabei als Ausleihstation für das Modell „Fun2Go“. Für weitere Informationen zu dem Angebot in die Initiative zuständig.

 

Fotos in der Galerie: ADFC Bremen, Frank Heinrich, Tainini Kerscher, Achim Wessels, Gisela Brüdermann  

Mehr Informationen über die verschiedenen „Pedder“-Modelle, die Ausleihstationen, Verfügbarkeit und das Buchungsformular finden sich auf der Webseite des Spezialrades. Ab Dezember geht das Angebot in den Winterschlaf.

Wer das Angebot einer ehrenamtlichen Begleitperson in Anspruch nehmen möchte, sollte sich vorab an die Klimazone Findorff wenden – persönlich zu den Öffnungszeiten, telefonisch über die Rufnummer 04 21 / 37 84 35 84 oder per E-Mail an kontakt@klimazone-findorff.de.

Pedder Spezialrad Bremen
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Pedder Spezialrad Bremen
Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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