Haus der Zukunft Lüssum – bunt, herzlich und für alle

Beratung, Quartiersmanagement, Kurse, Kulturveranstaltungen, Tanzen, Turnen und mehr

Quirlig und freundlich geht es zu im Haus der Zukunft Lüssum. Eine Gruppe Kitakinder läuft über den Hof, um im Sportraum zu turnen. Im kleinen Café klappern die Kochlöffel. Die Beschäftigten servieren gleich einen Mittagstisch für alle. Hauptamtliche besprechen sich in einem der Büros, wo unter anderem die Beratung für Zugewanderte stattfindet. Und immer wieder kommen Menschen aus dem Quartier herein und werden freundlich begrüßt.

Es ist ganz deutlich, dass das Haus der Zukunft und Mehrgenerationenhaus Lüssum ein gern genutzter Anlaufpunkt für die Anwohnerschaft der Umgebung ist. Das liegt unter anderem an  Willkommenskultur, die hier gelebt wird, und an der Vielzahl von Angeboten, die Groß und Klein, Alt und Jung, Alteingesessene und Zugewanderte gleichermaßen anspricht.

Was ist das Haus der Zukunft in Bremen-Lüssum?

Dass das Haus der Zukunft Lüssum so beliebt ist, hängt sicher auch mit seiner Entstehungsgeschichte zusammen. „Das Konzept ist anhand vieler Gespräche mit den Menschen und vor allem den Eltern im Quartier entwickelt worden“, schildert Heike Binne. Sie war lange Jahre Quartiersmanagerin in Lüssum-Bockhorn und damals eine der treibenden Kräfte, die den Bau des Zentrums angeschoben haben. Das Amt der Quartiersmanagerin hat sie mittlerweile an ihren Nachfolger Ömer Kaya übergeben, aber noch immer ist sie als Vorsitzende des Vereins Haus der Zukunft aktiv.

Eine wichtige Partnerin in der Planungsphase war die evangelische Kirchgemeinde. Sie stellte das Grundstück in Erbbaurecht für den Bau des Hauses der Zukunft zur Verfügung. „Es gab sehr engagierte Pastoren, die schon früher viel Gemeinwesenarbeit gemacht haben. Sie wollten den sich ändernden Bedürfnissen der Anwohnerschaft Rechnung tragen, die nun auch von Zuwanderung geprägt war“, erzählt Heike Binne. So kommt es, dass das Haus der Zukunft Lüssum gleich neben einer evangelischen Kita und einem großen Gemeindezentrum errichtet wurde.

1997 öffneten sich erstmals die Türen. Kommunale, soziale, kirchliche und sportliche Träger arbeiten hier mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen, um gemäß dem Motto „Alles unter einem Dach“ den Menschen im Quartier bestmögliche Bedingungen zu bieten. Es handelte sich damals um eines der ersten Zentren seiner Art in Bremen. Die Weitsicht, mit der es konzipiert wurde, zeigt sich auch im Baustil. „Wir haben es als Niedrigenergiehaus geplant – zu einer Zeit, als man dem Begriff noch gar keine Bedeutung zugemessen hat. Aber wir haben einen Architekturpreis gewonnen und sind heute natürlich froh über diese Gestaltung“, sagt Heike Binne. Seit 2006 ist das Haus der Zukunft auch ein vom Bund gefördertes Mehrgenerationenhaus – das erste in Bremen.

Beratung für Familien und Zugewanderte

Die Beratungsangebote richten sich vor allem an Familien mit jüngeren Kindern sowie an Zugewanderte und Geflüchtete. Menschen, die sich in der neuen Heimat erst zurechtfinden müssen, erhalten vielfältige Unterstützungen bei der Eingewöhnung. Die Beratenden können sich dabei zum Teil auch mehrsprachig verständigen. Das Haus der Familie, das ebenfalls in dem Gebäude ansässig ist, organisiert zudem Sprach- und Integrationskurse mit Kinderbetreuung, Deutschkurse und Schulvorbereitung für Kids.

Familien finden weitere umfassende Beratungsmöglichkeiten vor: eine Sozialberatung, aber auch ein thematisch offenes Angebot sowie eine Frühberatungsstelle, an die sich schon werdende Eltern und solche mit Kindern bis zu drei Jahren wenden können. Es gibt Spielkreise, ein regelmäßiges Elterncafé, Säuglingspflegekurse, eine Hebammensprechstunde, Ausflüge, Kreativtreffs und vieles mehr.

Im Haus der Zukunft Lüssum ist darüber hinaus der Verein Epysmo – Elternverein für Psychomotorische Entwicklungsförderung – ansässig. Wenn Kinder zwischen 4 und 14 Jahren motorisch, sprachlich oder mental in der Entwicklung gehemmt sind, eine geistige oder körperliche Behinderung haben, dann können sie dank Epysmo an therapeutischen Kleingruppen teilnehmen.

Buntes Veranstaltungsprogramm mit Kultur, Bildung, Sport und Co

Mit ihren vielfältigen Kultur- und Bildungsangeboten wirkt das Haus der Zukunft Lüssum schon fast wie eine kleine VHS. So gibt es den offenen Chor Sound of Joy und ein Geigenensemble für Kinder. Der Kunstladen in der Nachbarschaft bietet wechselnde Projekte für alle Altersgruppen an, die oft in Ausstellungen münden. Zurzeit laufen etwa ein spannendes Foto- und Kunstprojekt für Arbeitssuchende sowie ein Angebot für Kinder, die sich ein cooles Outfit schneidern können.

Es gibt eine Kinderbibliothek in der evangelischen Kita, Line Dance im Sportraum, kreative Vormittage für Frauen, das Nutzen eines Backhauses, das in der Nähe vom Haus der Zukunft steht, Sprachspaziergänge, eine Ballschule für Kids in Kooperation mit Werder Bremen und anderes mehr. Unter folgendem Link finden Interessierte das komplette Kurs- und Veranstaltungsprogramm von Herbst 2023 bis 2024.

Angebote für ältere Menschen – und alle Interessierten

Viele Menschen wohnen gern im grünen und familiären Lüssum oder anderen Ortsteilen von Blumenthal. Sie bleiben oft ihr Leben lang dort. Das Haus der Zukunft und Mehrgenerationenhaus Lüssum hat entsprechend auch für diese Gruppe etwas zu bieten – vom Strick-, Bastel- und Klöncafé über Sitzgymnastik bis zum Spielenachmittag und gemeinsamen Singen.

Etwa alle 14 Tage – zumeist donnerstags ab 16.30 Uhr – öffnet zudem das Kultur-Café seine Türen, das in Kooperation mit dem Stiftungsdorf Rönnebeck der Bremer Heimstiftung auf die Beine gestellt wird. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, Vorträgen und Lesungen zu lauschen, an Ausflügen teilzunehmen und vieles mehr. Die Aktiven vom Kultur-Café stellen auch Ausstellungen auf die Beine. Die Veranstaltungen richten sich an Seniorinnen und Senioren, aber auch an Interessierte anderer Altersgruppen.

Café und geförderte Beschäftigung

Das Haus der Zukunft Lüssum hat fünf Plätze für Langzeitarbeitslose geschaffen, die beruflich wieder Fuß fassen möchten. Sie sind unter professioneller Anleitung im kleinen Café tätig, erwerben dort hauswirtschaftliche Grundkenntnisse und können im besten Fall wieder Mut und Schwung gewinnen, um auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden. Das Angebot richtet sich ebenfalls an Mütter, um sie beim beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen.

Die Besucherinnen und Besucher des Cafés können sich unterdessen auf einen täglich frisch gekochten Mittagstisch freuen, für den Erwachsene nur 4,50 Euro (ermäßigt 4 Euro) und Kinder 3 Euro bezahlen. Das Café steht übrigens allen offen und ist als gemütlicher Treffpunkt im Quartier gedacht.