Leyla Bektas – Wie meine Familie das Sprechen lernte

Leyla Bektas ist mit ihrem Roman etwas Großartiges gelungen. Sie verbindet Familiengeschichte mit der, der türkischen Einwanderer in die Bundesrepublik und der alevitischen Minderheit in der Türkei. Dabei spricht die in Bremen aufgewachsene Autorin, die unter anderem in Köln und Leipzig studierte, gar kein Türkisch: Die Recherchen in der eigenen Familie, die als Grundlage für ihr Debüt dienten, führte sie trotzdem vor Ort oder digital über verschiedene Medien.
Ihre Hauptfigur – die 29-jährige Alev – begibt sich dabei ebenfalls auf die Spurensuche ihrer Familie in die Türkei, erforscht die Beweggründe des Vaters zur Migration in den 70ern nach Köln vor dem Hintergrund der politischen Wirrungen des gescheiterten Putschversuches 2016. Ruhig erzählt sie über Sprachlosigkeit, ändert dabei geschickt die Perspektiven und zieht die Leserinnen und Leser in ihren Bann.