Social Entrepreneurship: Sozialunternehmen in Bremen
Beratungsangebote und Förderprogramme für Gründerinnen und Gründer
Social Entrepreneurship – der Begriff an sich ist ein wenig sperrig. Dahinter verbirgt sich das Sozialunternehmertum. In der heutigen Zeit ist dieser Aspekt aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Für Menschen, die sich in dem Bereich selbstständig machen möchten, existieren in Bremen viele Möglichkeiten.
Während Social Entrepreneurship beispielsweise in den USA schon lange gang und gäbe ist, wird es auch hierzulande zunehmend zum Trend. Personen mit Hang zu besonders innovativen Konzepten und Ideen prägen die Branche. Die Idee des sozialen Unternehmertums ist nicht neu. Sie wird jedoch heute mit einem äußerst innovativen Ansatz verfolgt. Die kreative Herangehensweise macht das Konzept einzigartig und sehr überzeugend.
Im Förder-Dschungel den Durchblick behalten
Die Suche nach einer geeigneten und langfristigen Finanzierungsform für ein Sozialunternehmen ist in vielen Fällen eine große Herausforderung. Während Start-ups und Sozialunternehmen eine neue und faszinierende Zielgruppe für die Gründungs- und Wirtschaftsförderung in Deutschland darstellen, sind angemessene Fördermöglichkeiten vielerorts noch Mangelware. Es erfordert daher ein wenig Aufwand, um im Förder-Dschungel die passende Finanzierung zu finden.
In der Hansestadt setzt sich die Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) sehr für soziales Unternehmertum ein. Unterstützt werden bestehende Betriebe, die noch nicht in Bremen ansässig sind und einen neuen Standort aufbauen möchten. Eine mögliche Anlaufstelle für interessierte Gründerinnen und Gründer ist das Social Impact Lab. Es hilft zum Beispiel bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Geschäftsmodellen und Fragen rund um das Thema.
Neben der WfB engagieren sich im Land Bremen auch die BAB – Die Förderbank mit ihrer Gründungsinitiative Starthaus und die BIS Bremerhaven um die Förderung von Sozialunternehmen.
Starthaus als zentrale Anlaufstelle
„Gründungsinteressierte und junge Unternehmen arbeiten wiederkehrend mit ihren entwickelten Geschäftsmodellen an Lösungen, die auf Nachhaltigkeitsziele einzahlen. Sie verstehen sich jedoch nicht in allen Fällen als Social Entrepreneure“, sagt Petra Oetken. Sie leitet das Starthaus Bremen & Bremerhaven, ein Segment der BAB – Die Förderbank. Zugleich ist es die zentrale Anlaufstelle für Gründungsinteressierte und Jungunternehmen. „Bei uns werden die bestehenden Fragen sortiert, gemeinsam mit den Gründenden bearbeitet und dabei das differenzierte Leistungsangebot eingebracht. “
In Kooperation mit dem Social Impact Lab Bremen werden etwa in dem Programm „Social Entrepreneur by Starthaus – Wirksam gründen“ Social Entrepreneurs kostenlos, individuell und bedarfsorientiert beraten. „Sie erhalten in verschiedenen Formaten wie Einzelberatungen, Gruppencoachings oder Workshops Unterstützung bei der Realisierung ihres zukunftsfähigen Geschäftsmodells“, so Oetken.
Matchfunding-Kampagne
Die vom Starthaus und der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa ins Leben gerufene Matchfunding-Kampagne „Social Mission Possible“ lädt Social Entrepreneurs dazu ein, ihre Projekte an den Start zu bringen.
„Dabei werden erfolgreiche Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und soziales Engagement auf Starthaus Crowdfunding mit zusätzlichen 30 Prozent des eingesammelten Betrags und maximal 3000 Euro unterstützt“, erklärt Petra Oetken weiter.
Im Vorfeld wichtige Fragen klären
Neben formalen Punkten müssen Interessierte einige weitere Punkte beachten. „Beispielsweise kann diskutiert werden, welche Rechtsform für das Gründungsvorhaben die richtige ist“, sagt Oetken. Hinzu komme die Frage nach der Unternehmenskultur, die gelebt werden solle.
Über allem stehen die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Das heißt, im ökonomischen, im sozialen und natürlich auch im ökologischen Sinne sollten sie sich Oetken zufolge an unterschiedlichen Stellen des Unternehmens sowohl extern als auch intern widerspiegeln. „Wir vom Starthaus gehen diese unterschiedlichen Felder mit den Gründenden durch, damit sie mit einer hohen Wirkung, aber auch wirtschaftlich nachhaltig in die Unternehmenstätigkeit starten können.“
Großes Interesse in Bremen
Soziale Unternehmen unterscheiden sich von üblichen Startups darin, dass neben der ökonomischen Zielsetzung auch die soziale und ökologische Zielsetzung eine Rolle spielt.
„Das Interesse an sozialunternehmerischen Gründungen ist sehr groß“, sagt Oetken. Allerdings lasse sich die Zahl dieser Gründungen nicht exakt bemessen. „Viele klassische oder auch Startup-Gründungen achten prinzipiell auf soziale und ökologische Aspekte. Sie sehen sich dabei aber nicht explizit als Social Entrepreneurs.“ Beide Gruppen fänden im Starthaus vielfältige und zu ihren Bedarfen passende Unterstützungen.